In diesem Jahr konnte ich meine ersten Erfahrungen mit einem Gewächshaus sammeln. Das Gewächshaus habe ich mir im Frühling gekauft und gleich Anfang April aufgestellt. Mit großen Erwartungen und völlig unerfahren bin ich so in mein erstes Jahr mit Gemüse aus dem eigenen Gewächshaus gestartet.

Gewächshaus aufstellen – Erfahrungen

Erste Erfahrungen konnte ich bereits beim Aufstellen meines neuen Gewächshauses sammeln. Blauäugig, wie ich war, habe ich mir einfach ein Gewächshaus gekauft, ohne mich vorher genauer zu erkundigen, worauf man dabei achten sollte. Dass ich dabei mehr Glück als Verstand hatte, habe ich schon im Artikel Gewächshaus kaufen – Fehlkauf vermeiden festgehalten.

Das Aufstellen war auch gar nicht so einfach, wie es der Werbetext versprochen hat.

Da mein Untergrund recht eben war, habe ich auf ein Beton-Fundament verzichtet und einfach den bei meinem Gewächshaus mitgelieferten Fundament-Rahmen ein wenig tiefer eingegraben. Hier zwei Videos zum Graben des Fundamentes und dem Aufstellen.

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Alleine kannst du das Aufstellen eines Gewächshauses vergessen – mir und meinem Sohn hat es auch zu Zweit so manche Nerven gekostet. Tipp: für das Einschieben der Hohlkammerplatten Seifenlauge verwenden 😊.

Weiterer Tipp: nachdem das Gewächshaus steht, den Boden mit einem Gitter gegen Nagetiere auslegen! So bleiben Mäuse draußen aus dem Gewächshaus. Achtung: es gibt hier verschiedene Maschenweiten! Kleinere Maschenweiten sind zu bevorzugen, da diese die Nager dann nicht „durchbrechen“ können.

Gewächshaus - Gitter zum Schutz vor Nagetieren
Gitter zum Schutz vor Nagetieren

Innenausstattung – alles nicht so einfach

Erste Gedanken und Erfahrungen

In Bezug auf die Innenausstattung solltest du idealerweise schon wissen, was du in deinem Gewächshaus alles anbauen willst. Blöd ist, so wie in meinem Fall, wenn man noch absolut keine Erfahrungen hat, was man in einem Gewächshaus überhaupt in unseren Breiten (bei mir konkret Österreich auf ca. 650 m Seehöhe) anbauen kann.

Ich wusste nur: Ich will auf jeden Fall Gurken, Tomaten und Paprika anbauen. Und dass das geht, wusste ich. Das ist ja schon einmal ein Anfang. Und da ich eine Schwägerin habe, die Gemüsebäuerin ist, habe ich auch jemanden an der Hand, bei dem ich nachfragen kann. Die Information, dass Gurken ca. 40-60 cm Platz für ihre Wurzeln brauchen und Tomaten mit 40 cm ihr Auslangen finden, war eine wichtige Information. So habe ich verschieden hohe Beete mit Palettenrahmen angelegt. Allesamt in einer Größe von 60 x 80 cm.

Dann habe ich mir eingebildet, selbst Samen hochzuziehen, weshalb ich mir dann auch noch einen Pflanztisch und ein kleines Regal ins nagelneue Gewächshaus gestellt habe.

Gewächshaus Erfahrungen - Innenausstattung ein erster Start
Gewächshaus – Innenausstattung zum Start

Erfahrungen sind unbezahlbar – einige Anpassungen

Praktisch an den Hochbeeten: man muss sich zum Ernten nicht bücken, was den Rücken schont. Das ist ideal für Gewächse, die nicht zu sehr in die Höhe wachsen, wie z.B. Salat.

Später habe ich Paprika, die ich einerseits aus Samen auf meinem Büro-Tisch hochgezogen habe und anderseits bei meinem lokalen Gärtner geholt habe in die Hochbeeten eingesetzt. Die sind aber schnell an die Grenzen / ans Dach des Gewächshauses gestoßen, weshalb ich die 2 Hochbeeten samt Paprika dann außerhalb des Gewächshauses (geschützt unter dem Vordach meiner Gartenhütte) aufgestellt habe.

Dort wo anfangs die 2 Hochbeeten im Gewächshaus gestanden sind, habe ich dann zwei weitere Beete mit Palettenrahmen angelegt.

Bewässerungsringe und Ranknetze

Für Tomaten gibt es praktische Bewässerungsringe. Damit verhinderst du, dass das Gießwasser nicht einfach irgendwo im Beet herum fließt, sondern gezielt zu den Tomaten gelangt. Zudem kannst du so die Tomaten auch ein paar Tage alleine lassen, weil die Bewässerungsringe das Wasser langsam an die Tomaten abgeben.

Sehr praktisch sind auch Ranknetze, an denen Tomaten und Gurken dann einfach gestützt werden können, wenn sie in die Höhe schießen. Empfehlenswert sind zusätzliche Tomatenhaken, mithilfe derer du die Tomaten (und natürlich auch Gurken) zusätzlich am Ranknetz befestigen kannst.

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Um die Ranknetze befestigen zu können, gibt es sogenannte Pflanzenhalter-Ösen. Diese kannst du einfach in die Alu-Rahmen des Gewächshauses einschrauben.

Fenster auf / Fenster zu

Das manuelle Öffnen und Schließen des Fensters ist jetzt zwar nicht der Mega-Aufwand, aber man übersieht es halt auch schnell. Und zudem kannst du kaum zwei oder drei Tage weg sein, ohne eine Betreuung für dein Gewächshaus zu finden. Aus den Erfahrungen anderer weiß ich, dass man Pflanzen sehr schnell umbringen kann, wenn man sie zu großer Hitze aussetzt.

Gefunden habe ich zu diesem Problem, dass es automatische Fensteröffner gibt, die ganz ohne Strom auskommen. Von der Funktionalität dieses Fensterhebers bin ich wirklich begeistert! Einziges, kleines Manko: beim Anzug eines Gewitters habe ich immer etwas Bammel, weil sich das Fenster nur sehr langsam wieder schließt. Und da mit einem Gewitter oft auch starker Wind verbunden ist, sehe ich dann immer etwas besorgt aus dem Fenster, ob das halb geöffnete eh nicht davonfliegt.

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Es wird viel zu heiß!

Dein Gewächshaus braucht ein Fenster, oder wohl besser mehrere. Meines hat nur eines und so kann die warme Luft im Sommer nicht ausreichend aus dem Gewächshaus entweichen. Auch dann, wenn sich das Fenster automatisch und damit auch rechtzeitig öffnet.

Und so habe ich mir dann ein Beschattungsnetz besorgt. Dieses lässt sich mit den Pflanzenhalter-Ösen auch ganz einfach befestigen.

Beschattungsnetz im Gewächshaus
Beschattungsnetz

Ein Griff ins Klo war die Anschaffung eines Solar-Lüfters, den ich ins Gewächshaus eingebaut habe. Der sollte die warme Luft schneller aus dem Gewächshaus bringen. Grundsätzlich ja eine schöne Sache, aber dieses (chinesische) Klumpat gab schon nach 2 Wochen den Geist auf. Besonders geärgert habe ich mich dann auch, weil es alles andere als nachhaltig ist, wenn man Teile kauft, die aus China angeliefert werden.

Und ein Loch im Gewächshaus hatte ich dann auch noch zu flicken.

Die Verbannung – Regal und Pflanztisch

Ich musste sehr schnell erkennen, dass ich mit der Aufzucht aus Samen einfach überfordert gewesen bin. Da gab es zu viel zu beachten und zu viele davon sind einfach nichts geworden oder ich habe sie beim Pikieren gekillt.

Erfolgreich war ich nur mit Chilis. Von denen war / bin ich extrem begeistert. Insgesamt 7 Chili-Pflanzen, die ich mit steigenden Temperaturen im Sommer dann nach und nach ebenfalls aus dem Gewächshaus verbannt habe. Sie benötigten irgendwann einfach zu viel Platz.

Nachdem ich beim Hochziehen der Samen kein gutes Händchen bewiesen habe, habe ich kurzerhand den Pflanztisch und das auch sinnlos gewordene Regal aus dem Gewächshaus entfernt. Ein weiteres Palettenrahmen-Beet hat Einzug gefunden und etwas freier Platz, wo ich Utensilien / Pflanzen direkt auf den Boden stellen konnte.

Bewässerung

Bewässerungsringe für Tomaten

Nur der Vollständigkeit halber auch an dieser Stelle noch einmal: für meine Tomaten habe ich anfangs Bewässerungsringe verwendet. „Anfangs“ deshalb, weil das weiter unten erwähnte Bewässerungssystem diese ersatzlos ersetzen konnte.

Wenn du dir aber kein Bewässerungssystem zulegen willst, bist du mit den Bewässerungsringen sehr gut beraten. Sie haben mir in den ersten Monaten wirklich ausgezeichnete Dienste erwiesen.

Tonkegel

Auch sehr cool sind Tonkegel, die man einfach in die Erde steckt. Diese geben das Wasser, welches man oben in einen Behälter einfüllt, langsam an das Erdreich ab. Ein „Übergießen“ ist damit unmöglich, ein Austrocknen nur dann, wenn du das Wasser im Behälter vergisst nachzufüllen. Was aber kaum passieren wird, solange du nicht länger zu deinem Gewächshaus kommen solltest.

Was aber nur der Fall sein wird, wenn du ein paar Tage außer Haus bist. Dann braucht es ohnehin eine Betreuung deines Gewächshauses. Und diese ist dank der oben genannten Bewässerungsringe und der Tonkegel sehr viel einfacher und mit weniger Zeitaufwand verbunden.

Bewässerungssystem

Mein Nachbar hat mich Anfang August auf ein automatisches Bewässerungssystem aufmerksam gemacht. Eines, das keinen Strom zur Verteilung bzw. zur Bewässerung braucht.

Was es braucht, ist entweder ein Wasseranschluss (Druckminderungs-Ventil ist im System dabei) oder aber Regentonnen, die hoch genug angebracht sind. Vom Prinzip der Bewässerung funktioniert das Ganze über Tonkegel, die sich bei Feuchtigkeit etwas ausdehnen. Mit der Ausdehnung und dem Zusammenziehen geben sie entweder ein Ventil frei oder verschließen dieses.

Mit einem einfachen Drehregler kann man das Ventil steuern.

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Gewächshaus Erfahrungen – die Ernte im 1. Jahr

Gewächshaus im Jahr 1: meine Ernte
Die Ernte konnte sich sehen lassen

Salat

Ganz zu Beginn habe ich in den 2 Hochbeeten im hinteren Bereich des Gewächshauses Salat angesetzt. Normalen Kopfsalat, den ich aber wie einen Zupfsalat geerntet habe. Das war genial! Mit 6 Salatköpfen hatte ich am Ende ca. 6 Wochen jeden Tag Salat für 2-3 Personen.

Danach hatte ich dann Bologneser und Eissalat. Ersteren fand ich gut, zweiterer war nicht so ganz meins, aber das ist bekanntlich Geschmackssache. Gewachsen ist er sehr gut.

Rucola hatte ich im Außenbereich (großes Hochbeet), der wächst problemlos auch dort und braucht die Wärme des Gewächshauses nicht.

Gurken

Meine Gurken waren der Brüller. Ab etwa Mitte Mai konnte ich wochenlang täglich 2-3 Schlangengurken ernten, hin und wieder auch kleine Mini-Jausengurken (tut mir leid, exakte Bezeichnung ist mir entfallen). Insgesamt hatte ich 4 Gurkenpflanzen in einem 60 x 80 cm Beet. Das waren deutlich zu viel. Zwei oder maximal drei reichen auch, denn sie gehen sich sonst ohnehin eher gegenseitig im Weg.

Irgendwann im August war dann einmal eine kurze Erntepause, bevor es dann wieder richtig losgegangen ist. Bei mir hat es tagelang Gurkenkaltschale in unterschiedlichsten Varianten gegeben. Fand ich genial. Und nein, sie ist mir nicht aus den Ohren rausgewachsen 😉.

Testweise habe ich eine Gurkenpflanze draußen im Hochbeet angesetzt. Kann man vergessen! Zumindest in einem eher feuchten Sommer wie dieses Jahr. Magere 3 Gurken konnte ich von dort ernten, obwohl sich das Ding im Hochbeet stark ausgebreitet hat.

Tomaten

Die Tomaten haben mich nicht ganz so glücklich gemacht. Die Ernte würde ich größtenteils als eher schwach bezeichnen, wofür ich mehrere Gründe sehe:

  • Probleme mit Braunfäule
  • Zu viele Pflanzen auf zu engem Raum (hatte 4 in einem 60 x 80 cm Beet)
  • Gewächshaus zu niedrig – Pflanzen standen sehr schnell oben an (inkl. Kontakt zum Kondenswasser am Gewächshaus)

Chili

Meine Chilis haben mir ungemein viel Freude bereitet, diese habe ich ja aus Samen hochgezüchtet. Zuerst am Bürotisch, dann am Bürofenster, später im Gewächshaus (wenn keine Temperaturen unter 5 Grad mehr zu befürchten waren) und dann im Freien, weil sie zu stark gewachsen sind.

Neben der Tatsache, dass ich sehr viele Chilis täglich frisch vom Strauch weg konsumiert habe (okay, nicht so direkt, sie waren sehr scharf), habe ich am Ende dann auch sehr viele getrocknet.

Getrocknete Chili
Getrocknete Chili

Paprika

War ich anfangs noch eher skeptisch, sind die Paprika gegen Ende der Saison förmlich eskaliert. Die Ernte war sehr erfreulich und ausgiebig.

Paprika Ernte
Paprika-Ernte

Und so sind die Paprika nach ein paar Wochen Wachstum dann auch aus dem Gewächshaus verschwunden. Sie brauchten recht schnell zu viel Platz und sind auch an der Decke des Gewächshauses angestanden. Ich hatte diese nämlich in 2 Hochbeeten und so war die Decke eben schnell erreicht.

Der Wachstumsschub im Gewächshaus hat ihnen aber sicher gutgetan und so sind sie dann draußen unter dem Vordach meiner Hütte wunderbar herangereift.

Spinat

Lustig irgendwie, aber ich hatte einfach zu wenig Platz, um genügend davon anzusetzen. Und so war der Spinat (6 Pflanzen) einfach eine nette Abwechslung im Salat. Jeden Tag einfach ein paar Blätter dem anderen Salat beigemengt.

Ende September habe ich in einem dann schon leeren Beet noch einmal angesät und so konnte ich Mitte November so viel Spinat ernten, dass das dann auch eine „echte“ Portion Spinat ergeben hat.

Kohlrabi

Kohlrabi ist wohl etwas für Anfänger. Die vom Gärtner geholten Pflänzchen sind innerhalb von 3-5 Wochen erntereif und sie sind bei mir sowohl im Hochbeet draußen im letzten Jahr als ich in diesem Jahr im Gewächshaus sehr gut gewachsen.

Fazit

Mein neues Gewächshaus hat mir schon im ersten Jahr ungemein viel Freude gemacht und ich konnte schon einige Erfahrungen sammeln. Und so habe ich mit dem Ende der Saison beschlossen, mir ein 2. Gewächshaus zuzulegen, um dort noch mehr Erfahrungen sammeln zu können.