Zuletzt aktualisiert am 5. März 2023 um 8:56
Wir reden immer von Klimakrise, aber wir befinden uns in einer Zivilisationskrise. Das Klima hat keine Krise, wir als Zivilisation aber sehr wohl.
Welche Worte man wählt, ist sehr wichtig. Das hat mir Reinhard Steurer, einer der größten Spezialisten, wenn es ums Klima geht, bei einem Vortrag erneut klargemacht. Ein gnadenlos klarer Vortrag, den ich hochemotional verlassen habe und der mir während der Busfahrt nach Hause kurzzeitig Tränen in die Augen getrieben hat.
Trigger-Warnung: der Artikel ist keine einfache Kost. Sei gewarnt – er kann deine Stimmung runterziehen.
Inhalt
Klimawandel – Klimakrise – Zivilisationskrise
Vor 2020 habe ich noch von Klimawandel gesprochen.
2022 bin ich dazu übergegangen, von Klimakrise zu sprechen. Das Wording war mir wichtig, denn einen Klimawandel hat es schon immer gegeben – bis hierhin haben auch die Leugner und Verdränger noch recht.
Der Mensch hat aber – oder genauer, ein Teil unserer Zivilisation – dermaßen in den CO₂-Haushalt der Erde eingegriffen, dass das Wort Klimakrise sehr viel zutreffender ist.
Wer obiges Bild noch nicht kennt – es zeigt die Jahres-Durchschnittstemperaturen seit 1901. Der deutliche Anstieg am Ende der Grafik zeigt, was der Mensch in den letzten 50 Jahren durch die Industrialisierung angerichtet hat. Einen dermaßen raschen Anstieg der Temperaturen hat es noch nie gegeben. Eine Tatsache, die Leugner gerne mit den Worten: „Der Mensch nimmt sich zu wichtig, wenn er meint, das Klima beeinflussen zu können!“ wegwischen.
Die fossile Industrie wusste das schon sehr lange, hat diese Erkenntnisse dann aber schnell unter den Teppich gekehrt (→ Total wusste Bescheid: Wie der französische Ölkonzern 50 Jahre lang wider besseres Wissen den Klimawandel leugnete, beschönigte und Maßnahmen bekämpfte – Quelle: Scientists for Future).
Und so werde ich ab sofort – sensibilisiert maßgeblich durch den Vortrag von Reinhard Steurer – das Wort Zivilisationskrise verwenden. Weil es die Situation, in der wir uns nun befinden, sehr viel besser beschreibt.
Wenn wir nicht sofort in die Gänge kommen, wird unsere Zivilisation noch in diesem Jahrhundert ein Chaos erleben, dass sich heute noch niemand vorstellen kann und will.
Wer ist Reinhard Steurer?
Bevor ich meine Emotionen aufarbeite, die in mir während des Vortrages und danach hochgekommen sind, noch ganz kurz ein paar Worte zu Reinhard Steurer.
Reinhard Steurer (* 1971) ist Professor für Klimapolitik an der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien. Reinhard Steurer spricht Klartext, wenn es ums Klima geht (→ „Ein Verbrechen an der Menschheit, das wir noch bitter bereuen werden“ – Quelle: kurier.at). Kürzlich wurde er auch dadurch bekannt, weil er die letzte Generation gemeinsam mit anderen Wissenschaftern bei einer ihrer Aktionen öffentlich unterstützt hat.
Die Gage, die er für den Vortrag bekam, den ich besucht habe, hat er übrigens der letzten Generation gespendet. „Die können jeden € brauchen.“
Mehr Informationen zu Reinhard Steurer findest du in der Wikipedia.
Was kommt auf uns zu?
„Nur“ 3 Grad (oder mehr)
Je nach Klimamodell steuern wir auf 2-3 Grad Erwärmung zu, die im Pariser Klimaabkommen vereinbarten 1,5 Grad Erwärmung sind realistisch schon so gut wie nicht mehr erreichbar. Das ist mehr oder weniger schon fix, allerdings nur unter der Annahme, dass wir entsprechend gegensteuern.
Danach sieht es im Moment aber nur bedingt aus, denn über Scheinklimaschutz (siehe weiter unten) sind wir noch kaum hinausgekommen.
3 Grad Erwärmung hört sich erst einmal wenig an. Diese Erwärmung ist die durchschnittliche Erwärmung über den ganzen Globus. In Gegenden fernab vom Meer, welches einen großen Ausgleichsfaktor darstellt, wird es noch sehr viel wärmer werden. Für Österreich rechnet man mit einer doppelt so hohen Erwärmung – also 6 Grad.
Um eine Vorstellung zu bekommen, was 6 Grad bewirken können: Die Durchschnittstemperatur während der letzten Eiszeit lag gerade einmal 6 Grad unter jener von heute (→ Wie kalt war die letzte Eiszeit? – Quelle: Bild der Wissenschaft).
Die Menschheit hat einen Knall
Das war nur einer meiner Gedanken, die mir während des Vortrages durch den Kopf geschossen sind. Wie kann man nur dermaßen blind und tatenlos auf eine Katastrophe zusteuern?
Ist es purer Egoismus? Dummheit? Ignoranz? Bewusste Verdrängung als Selbstschutz? Mangelnde Information, weil man im persönlichen Bereich des Lebens schon genug um die Ohren hat? Eine Mischung mehrerer dieser Faktoren?
Am Ende läuft es aber auf das Gleiche hinaus: Wir steuern auf ein unvorstellbares Chaos zu! Mit Dürren, verheerenden Waldbränden, Überflutungen und Hungerkatastrophen, mit Millionen von Toten.
Städte unter Wasser – in 80 Jahren
Städte, wie Hamburg oder Barcelona werden zu großen Teilen unter Wasser liegen. Und nein, das ist kein Hirngespinst oder Panikmache. Das wird genau dann zur Realität, wenn ein großer Teil der Kipppunkte, wie das Grönlandeis, eintreten sollten (→ Eine neue Studie sieht Bremen und Hamburg in 80 Jahren unter Wasser – Quelle: focus.de).
Bei einem Online-Vortrag des deutschen Ethikrates, den ich am selben Tag gesehen habe, hat ein Vortragender mit den Tränen gekämpft, als er von den drohenden Kipppunkten und der drohenden Überflutung Hamburgs noch in diesem Jahrhundert gesprochen hat. Das Unglück ist uns sehr viel näher, als wir alle es wahrhaben wollen.
Nicht „nur“ in Afrika, Pakistan etc. – also weit genug weg, um uns nicht so wirklich zu berühren. Nein, sehr bald, vor unserer Haustür! Die Hochwasser-Katastrophen im Ahrtal, im Oberpinzgau oder in Hallein waren nur ein erster, kleiner Vorgeschmack in Vergleich zu dem, was hier auf uns zurollt.
Dürren und Hungerkatastrophen
Neben Überschwemmungen werden wir es auch vermehrt mit Dürren zu tun bekommen.
Wie 2022 in Frankreich zu sehen, wo das Wasser zur Kühlung der Atomkraftwerke fehlte (unter anderem auch deshalb ist Atomkraft keine zukunftssichere Form der Energieerzeugung – von den anderen Problemen einmal abgesehen) oder zum Start des Jahres 2023 mit einer drohenden Rekord-Dürre in Italien (→ Eine Insel im Gardasee erreicht man jetzt zu Fuß – Quelle: faz.net).
In Deutschland kannst du die Entwicklung über den Dürremonitor Deutschland beobachten. Auch hier sieht es alles andere als beruhigend aus.
Was tun wir dagegen?
Scheinklimaschutz
Reinhard Steurer beklagt vor allem den Scheinklimaschutz, der von Parteien und deren Politiker:innen betrieben wird.
Man hält stolz internationale Verträge in die Luft, oft schon im Vorfeld mit dem Wissen, dass man diese nur schwer oder gar nicht einhalten wird können. Man spricht von CO₂-neutral bis 2040, setzt sich auf staatlicher, europäischer und internationaler Ebene (Pariser Klimaabkommen) ambitionierte Ziele.
Aber was bringen all diese Verträge, wenn man sich dann nicht dran hält? Sie dienen höchstens der Gewissensberuhigung! Man würde ja eh alles unternehmen, um das Klima zu schützen. Während man wie von Zauberhand eine Handvoll LNG-Terminals aus dem Boden stampft, muss man aber auf die Genehmigung jedes einzelnen Windrades 10-15 Jahre (!) warten.
Reiner Selbstbetrug, könnte man es auch nennen. Und wie schon erwähnt: Wir schützen nicht das Klima. Wir schützen mit den Maßnahmen unsere Zivilisation. Zivilisationsschutz und nicht Klimaschutz. Zivilisationskrise und nicht Klimakrise (oder noch verharmlosender: Klimawandel)
Pariser Klimaabkommen
Mittlerweile (Anfang 2023) geht man davon aus, dass wir das 1,5 Grad Ziel des Pariser Klimaabkommens nicht mehr erreichen werden. Schon in den ersten Jahren verkacken wir das Ziel katastrophal. In Österreich schaffen wir statt der notwendigen Senkung des CO₂ Ausstoßes von 5 % per anno gerade einmal ein mickriges Prozent und verspielen damit schon jetzt mehr oder weniger jede realistische Chance, das Ziel auch nur annähernd zu erreichen.
Für Deutschland sieht es nicht besser aus. Durch den Kohleabbau in Lützerath verspielt man auch hier schon jetzt jede Chance.
Tempolimit? Es geht um unsere Freiheit!
Wir schaffen es nicht einmal, ein Tempolimit umzusetzen, welches nachweislich den CO₂ Ausstoß massiv senken würde. Man streitet seit ewigen Zeiten, wie viele Tonnen es denn wären, die man einsparen würde und ob sich das überhaupt auszahlen würde. Und überhaupt: Ein Tempolimit würde nicht weniger als „unsere Freiheit der Mobilität einschränken“.
O-Ton des deutschen Umweltministers für Verkehr, Volker Wissing (FDP): „Das Tempo gehört in die Eigenverantwortung der Bürger, solange andere nicht gefährdet werden. Der Staat sollte sich hier zurückhalten.“
Tipp meinerseits: solltest du in Zukunft wegen Schnellfahrens angehalten werden, einfach den Wissing machen!
„Aber mit Hausverstand!“
Von vielen Parteien wird sehr gerne der „Hausverstand“ zitiert, nur um möglichst jede potenzielle Wählerin zu halten, indem man suggeriert: „Passt schon, was ihr macht, da braucht es keine Regeln, wie euch die grünen Ökofaschisten weismachen wollen!“
Wie weit uns das in den letzten 30 Jahren gebracht hat, kann man zum Beispiel am Ausstoß der Treibhausgase sehr gut sehen. Oder an der Auslagerung der Produktion in Billiglohnländer mit Elends langen Transportwegen.
Wir lassen uns sehr gerne weiter belügen. Aus Bequemlichkeit, oder einfach, um das Problem von uns wegzuschieben. Um sich weiter gut fühlen zu können – ganz ohne Einschränkung und Hinterfragen der eigenen Handlungen.
„Der Hausverstand ist ein Trottel!“. Originalzitat von Reinhard Steurer. Der so viel zitierte Hausverstand funktioniert nur bei einfachen Dingen. Geht es aber um komplexere Dinge, wie die Klimakrise, dann stößt er ganz schnell an seine Grenzen.
Selbstbetrug
Der Großteil von uns verschanzt sich immer noch hinter Ausreden. Meint, wenn man ein Schnitzel in der Woche weniger isst, könne man dafür in den Urlaub nach Teneriffa fliegen. Tausche Schnitzel gegen Flug.
Oder man fährt hin und wieder mit dem Bus zur Arbeit und erfüllt sich dann den langersehnten Wunsch nach einem großen Hybrid-SUV, mit dem man dann vorwiegend durch die Wiener Innenstadt kutschiert. „Wenn es irgendwie geht, fahre ich eh mit Öffis!“
Reinhard Steurer nennt das „individueller Scheinklimaschutz“. Man setzt einfache Maßnahmen, die nur sehr wenig bringen, um sich gut zu fühlen. Um dann ohne schlechtem Gewissen an anderer Stelle in die Vollen zu greifen, wie übers Wochenende kurz nach London zu fliegen oder ähnliches.
Wir lassen uns (sehr gerne) täuschen, indem wir jenen glauben, die Klimaneutralität bis 2040 einfach nur mit Technik und Freiwilligkeit ganz ohne Verbote und Einschränkungen versprechen.
Emotion & Depression
Schlaflose Nächte
Wenn jemand wie Reinhard Steurer in seinem Vortrag erwähnt, dass er schon viele Nächte nicht mehr schlafen konnte und kann, seit er sich so intensiv mit dem Klima beschäftigt, sollte jeden von uns zum Nachdenken bringen.
Der Mann ist ein echter Experte und keine dieser Luftnummern, die in Talkshows gerne präsentiert werden, um den Menschen das zu sagen, was sie gerne hören wollen. Dass es eben ausreichen würde, einfach nur den „Hausverstand“ einzusetzen. Und dass erst „die da oben“ in die Gänge kommen müssten, bevor sie den kleinen Bürger gängeln wollen.
Hoch emotional
Für immer mehr von uns wird die Zivilisationskrise zu einem großen Problem. Beginnend mit schlaflosen Nächten, über Wutausbrüche und Trauer bis zur Depression.
Ich kann die Verzweiflung der letzten Generation sehr gut verstehen. Die leeren Versprechungen vieler Politiker mit ihrer Scheinklimapolitik, dem Greenwashing von Unternehmen (immer, wenn ich die Werbung des Kreuzfahrtunternehmens mit der angestrebten CO₂ – Neutralität höre, zucke ich innerlich aus), dem Selbstbetrug eines jeden einzelnen, der mit dem Finger nur allzu gerne auf andere zeigt, statt endlich selber in die Gänge zu kommen.
Erzähle das deinen Kindern am Totenbett. „Sorry, Kids, tut mir echt leid, aber ich hatte ja nur dieses eine Leben und ihr müsst schon verstehen, dass ich das auch genießen wollte. Außerdem waren die anderen noch sehr viel schlimmer.“
Zivilisationskrise – sind wir verloren?
Das klingt jetzt alles sehr dystopisch. Und ja, so bitter es klingt, aber wenn wir so weitermachen, dann wird auch das von vielen (halbwegs) sicher geglaubte Europa in einem Chaos unvorstellbaren Ausmaßes versinken. Selbst wenn du schon etwas älter sein solltest – deine Kinder oder spätestens deine Enkel werden davon betroffen sein.
Noch ist nicht klar, welche der Kipppunkte wirklich erreicht werden und genau aufgrund dieser Unsicherheiten, ist es so wichtig, jetzt alles zu tun, um den Anstieg der Temperatur so niedrig als möglich zu halten. Jedes ⅟10 Grad kann und wird sehr viel ausmachen.
Und ich?
Traurig
Für mich ist das alles oft schwer zu ertragen. Wie eingangs erwähnt, habe ich auf der Nachhause-Fahrt vom Vortrag von Reinhard Steurer beim Gedanken an die Zukunft meiner Kinder nasse Augen bekommen. Auch gerade jetzt wieder, beim Schreiben dieser Zeilen …
Wütend
Und ja, ich werde zunehmend wütend, wenn ich Leute von ihren geplanten Urlaubsreisen höre. Weil sie für mich mit dran Schuld sind, wenn es meinen Kindern später schlechter geht. Andererseits will ich auch nicht zum verbitterten, alten Trottel werden, dem Grantler, dem man besser aus dem Weg geht, weil er einem eh nur immer die Stimmung versaut.
Was mir hilft
Was mir hilft: dass wenigstens ich selber versuche, so nachhaltig als möglich zu leben. Ins Tun kommen, statt immer nur zu reden. Bewusst keine Flugreise mehr zu unternehmen, möglichst viel Gemüse saisonal und regional zu beziehen, einen Teil davon im eigenen Gewächshaus anzubauen.
Mich mit Leuten zu treffen, denen ein enkelgerechtes Verhalten ebenso wichtig ist und mich zunehmend politisch zu betätigen.
Ein Vorbild für andere sein und damit auch zeigen, dass Verzicht nichts Schlechtes per se ist, sondern die Lebensqualität durchaus verbessern kann. Am Ende meines Lebens will ich zu jenen gehören, die mehr getan haben, als der Durchschnitt. Nicht zu jenen, die auf den technischen Fortschritt gewartet und ja eh viel mehr getan hätten, als die schlimmsten Verschmutzer.
Wie geht es dir beim Gedanken an die Zukunft? Schreib es mir gerne in die Kommentare!
Danke!
Ein neues Stichwort, eine trefflichere Begrifflichkeit im Zeitalter einer ernsthaften globalen Bedrohung.
Am Ende ist die Wende keine im Guten, wie sie seit etlichen Jahrzehnten bis im Grunde Jahrtausenden wiederholt von verschiedenen Personengruppen postuliert und erhofft wurde
Alle Mahnungen und Warnungen aus den alten Geschichten der Mythen und Legenden wurden ausgeschlagen aus ganz niederen Beweggründen.
Die Verhinderung einer guten Wende einfach darauf zu belassen, dass die Dinge so sind, wie sie sind, ist eine Indoktrination und ich meine, dies geschieht aus einer Gemütshaltung von rein profaner Dekadenz.
Es kann nicht das Anliegen der aktuell herrschenden Rechtsstaaten wie Rechtsordnung (also Übereinkunft) sein, geraden jenen, die sich weiterentwickelt wähnen und in ihrer geschichtlichen Verantwortung global heranzuziehen sind für die gegenwärtige Eskalation der Ereignisse, dass diese unumkehrbar die humane Spezies aber auch die erweiterte Vielfalt des Ausdrucks von Leben aus deren Verharren in tradierten Übereinkünften heraus zerstören. Ob aktiv oder passiv geschieht ist dabei völlig irrelevant.
Gut – auf die nächsten 5 Millionen Jahre in denen jene in der Ausdruckslosigkeit ihres erweiterten Bewusstsein auf der Erde verharren werden, bis wieder begabter Ausdruck zum Denken und Fühlen durch Abbild von Leben möglich sein wird.
Denn eine Erlösung in dem Sinne dieser bedingt die Anerkennung der eigenen Auswirkungen und Ursachen und damit die Korrektur wie Verbesserung auf Basis hoher ethischer Anliegen als auch die Anerkennung von Geschichte und damit der Abschluss wie Ausschluss mangelhafter Entwicklungsabläufe.
Wenn das nicht geht, verschwinden eben sich weiter entwickelt wähnende Lebensformen und andere werden nachrücken.
6000 Jahre (und mehr) komplexe Abläufe von Kulturen und deren stetig weiter verfeinerte Eskalation auf Basis von Macht, Missbrauch, Gewalt und Besitz bedingt Folgen, deren Auswirkungen unzweifelhaft nun die sind, dass der globale Lebensraum sogar nachhaltig bedroht ist. Das war kein Problem, solange dies keine globalen Auswirkungen hatte.
Es ist ein ganz schmaler Grad die Atmosphäre verglühen zu lassen oder anders zum Kollaps zu bringen und damit die Erde in jeder Hinsicht zum Schweigen zu bringen. Das würde einhergehen mit der Verbannung derer, die sich dafür verantwortlich kennzeichnen.
Frieden im Sinne dieser Übereinkunft von Verständnis, Liebe und Mitgefühl geht jedoch anders.
Und ein stilles Raunen wird verbleiben in der unendlichen Stille im Flottenverband des Solarsystems, welches die Milchstraße auch weiterhin umrunden wird. Und ich gebe zu bedenken, ob der Mars nicht womöglich auch ein belebter Planet gewesen zu sein vermocht hat.
Mit besten Grüßen, hochachtungsvoll
Gregori Ha.
Samstag, 11. März 2023, 9:58 Uhr
Danke für den Artikel!
Zivilisationskrise – ja, absolut richtig, ich werde das in Zukunft öfter bedenken.
Frustration, Angst, Verzweiflung, all das kann ich sehr gut nachvollziehen. Das beste, vielleicht das einzige Mittel dagegen ist, aktiv zu sein und nach bestem Wissen und Gewissen ein klimagerechtes Leben zu führen.
Das ist die Einladung unserer Initiative KlimaGerecht Leben, ein „Vertrag mit Dir selbst“: https://klimagerecht-leben.de/mitmachen-dein-vertrag-mit-dir-selbst-2
Und man wird uns vielleicht sagen: „Ihr werdet scheitern“. Meine Antwort: „Gut möglich, aber das bessere Leben führen wir in jedem Falle.“
https://klimagerecht-leben.de/besser-leben
Servus Roland!
Ja, du sagst es – selber aktiv werden ist sehr wichtig und hilft wirklich, positiv zu bleiben. Klar gibt es trotzdem Tage, die einen verzweifeln lassen könnten, aber wir dürfen die Hoffnung nicht verlieren. Wir brauchen positive Stimmung, um auch genügend Kraft zu haben, um etwas zu unternehmen.
Ich finde auch eure Initiative sehr gut – die Zivilisationskrise braucht die Aufmerksamkeit von uns allen und jeder Mensch mehr, hilft!
Danke auch dir/euch
Horst
Dank Dir für die Antwort!
Die positive Vision ist der „soziale Kipppunkt“, ab dem das klimagerechte Leben nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel ist. Und auch, wenn wir davon noch sehr weit entfernt sind: Da wollen wir hin!
Deswegen laden wir ein – wenn man mag – den „Vertrag mit Dir selbst“ auch sichtbar zu machen, z. B. mit einem Eintrag auf unserer Website. Das ist vielleicht nicht jedermanns und jederfraus Sache, aber es wäre schön, wenn sich viele Menschen öffentlich und laut zu einer nachhaltigen Lebensweise bekennen.
Damit gewinnen wir dann auch an Einfluss auf die Politik, die ja gesellschaftlichen Entwicklungen immer hinterher hinkt.
Ich bin neulich bei unserer Klimademo von einer Journalistin gefragt worden, ob ich denn noch Hoffnung hätte. Meine Antwort: Der Kampf für die gute Sache lohnt sich auch, wenn man verliert.
Und noch ist er nicht verloren!
Beste Grüße und alles Gute, klimagerechte Grüße,
Roland
Servus Roland!
Ja, genau – diese sozialen Kipppunkte machen auch mir Hoffnung! Wenn man eben irgendwann nicht mehr für den fetten SUV oder die letzte Weltreise bewundert wird, sondern dafür eher mit kritischen Blicken von der großen Mehrheit rechnen muss.
Deine Antwort auf die Frage nach Hoffnung finde ich super!
Bleiben wir also weiter so positiv als möglich und bleiben wir aktiv!
Liebe Grüße
Horst
Servus Horst, ich wünschte, ich hätte einen kleinwinzigen Satz in deinem Text gefunden, dem ich widersprechen könnte. Ich hab es nicht, weil da nichts ist, das Widerspruch verdient hätte. Leider! Ich habe 2000 eine solarthermische Anlage gebaut, 2007 meine 1. PV-Anlage, wurde mitleidig belächelt dafür, 2011 eine 2., größere. Das Unverständinis kaum kleiner. Eine Wärmepumpeheizung, ein E-Auto, E-Bike, 21.000 kWh/a selbst produzierter PV-Strom. Meine längst erwachsenen Kinder haben selber keine Kinder, was ich verstehen kann, mich aber sehr traurig macht, weil ich das Opa-Alter längst erreicht habe. Unverdrossen versuche ich es richtig zu machen, das auch in meinem Einflussbereich zu verbreiten. Eine Idee ist mir beim Lesen deines großartigen Textes gekommen: Ich werde in die Heckscheibe meines E-Autos ein Textband kleben, in etwa mit den Worten: ICH FAHRE 80/100 FÜR DAS ÜBERLEBEN DER MENSCHHEIT…
Danke für dein Engagement und sonnige Grüße – Wolfgang PS: WIR müssen und zusammentun, gemeinsam stärker werden…
Servus Wolfgang!
Vielen Dank für deine ausführliche Rückmeldung! Ja, es ist wirklich bitter, wie viele Menschen sich des Problems scheinbar noch immer nicht bewusst sind.
Ganz langsam steigt das Bewusstsein ein wenig, aber immer noch viel zu langsam, um einen „sozialen Kipppunkt“ zu erreichen. Ein Punkt, an dem man es nicht mehr klasse findet, wenn jemand jedes Jahr in den Urlaub fliegt und sich einen fetten SUV leisten kann. Wenn die PV-Anlage am Dach etwas ist, was man bewundert.
Ich hoffe, dass das noch früh genug passiert. Und so bitter es ist, aber wir bräuchten noch mehr Katastrophen in unserer Nähe, damit das Problem noch mehr Menschen erreicht. Die anhaltende Dürre in Frankreich, Italien, aber auch Deutschland und Österreich könnte dazu etwas beitragen.
Ich werde auf jeden Fall nicht müde, den Leuten das Problem ins Bewusstsein zu rufen – auch wenn’s weh tut!
Liebe Grüße
Horst
Hallo Horst,
wieder ein gut recherchierter Artikel von Dir, gewürzt mit Deinen persönlichen Ansichten und Gefühlen. Gern mehr davon! Meine persönliche Meinung ist mittlerweile, daß sich die Menschheit selbst zum Aussterben anschickt. Schön wäre es natürlich dann, wenn noch etwas anderes vom blauen Planeten überbleibt. Die Natur und das Leben findet schon einen Weg.
Beste Grüsse
Torsten
Servus Torsten!
Vielen Dank für deine Rückmeldung! Der sehr persönliche Artikel ist zu einem großen Teil den Emotionen nach dem Vortrag geschuldet, aber auch sonst bewegt mich das Thema in Gedanken an die Zukunft meiner Kinder immer mehr. Wir rasen weiterhin nahezu ungebremst auf den Abgrund dazu, einige wollen immer noch mehr ins Gas treten und das als „Klimaschutz“ verkaufen.
Die Natur braucht uns nicht, dem Großteil anderen Lebewesen auf diesem Planeten geht es ohne uns sicher deutlich besser.
Liebe Grüße
Horst
Beim Gedanken an die Zukunft wird mir schlecht!
Es macht mich verrückt, dass die Welt nicht ins handeln kommt und sehenden Auges in die Katastrophe rennt.
Meine Mädels sind beide Erwachsen und manchmal denke ich, hätte ich damals bloß keine Kinder bekommen. Ich hätte es wissen müssen, dass es sich nicht bessern wird in der Welt. Aber ich hatte Hoffnung, dass es gut wird.
Leider hat es nicht funktioniert und die Hoffnung ist so gut wie weg.
Für meine Kinder tut es mir so leid, dass sie mit den Auswirkungen viel länger leben werden müssen als ich.
Ich versuche trotzdem weiter, so gut wie irgend geht, nicht zu viel zur Klimakrise beizutragen. Denn zu sagen, „Scheiß drauf, ist eh alles egal.“ kann ich nicht und will ich auch nicht.
Liebe Aurelia!
Ja, es ist echt frustrierend!
Klar hat sich einiges getan, in den letzten Jahren. Viele haben „Antennen“ für das Thema bekommen, aber das reicht halt nicht aus. Man könnte sagen: was helfen Antennen für den Klimaschutz, wenn noch immer der falsche Sender läuft? Man kann schon Antennen dafür haben, was alles falsch läuft, aber solange man dann trotzdem noch viel lieber auf die anderen zeigt, bringt das halt wenig bis nichts.
Aber die Hoffnung dürfen wir nicht aufgeben, das dürfen wir unseren Kindern nicht antun!
Danke für deine ehrliche Rückmeldung
Horst