Zuletzt aktualisiert am 9. Mai 2022 um 9:05

Ein Gewächshaus zu bauen oder korrekter – ein gekauftes Gewächshaus selber aufzustellen, ist gar nicht so einfach. Deshalb habe ich den Bau meines 2. Gewächshauses in einem Bildbericht für dich festgehalten: vom Fundament bis zur automatischen Belüftung.

Zum Bau meines 1. Gewächshauses findest du am Ende des Artikels ein Video.

Gewächshaus: das Fundament

So ein Gewächshaus ist nicht allzu schwer, bietet dem Wind aber eine nicht zu vernachlässigende Angriffsfläche. Wer sich hier Arbeit spart, hat im schlimmsten Fall sehr viel Arbeit umsonst gemacht und viel Geld verloren. Nämlich dann, wenn der erste größere Sturm das Ding aushebelt und wie ein Kartenhaus zusammenfallen lässt.

Zu meinen beiden Gewächshäusern (Vitavia Olymp 8300, mit 6 mm Hohlkammerplatten und ein Vitavia Triton 5000) gibt es jeweils ein Stahlfundament optional dazu, welches ich auch bestellt habe. Das erspart dir zumindest das Bauen eines kompletten Fundaments.

Durch den Stahlrahmen steht das Gewächshaus selbst recht gut, sofern du einen festen Untergrund hast. An den Ecken und jeweils in der Mitte des Rahmens befinden sich Erdspieße, mit denen du den Rahmen im Boden verankern kannst.

Gewächshaus bauen - Das Fundament
Der Fundament-Rahmen

Bei mir ist der Boden sehr fest und auch lehmig, was dem Fundament-Rahmen einen guten Halt bietet. So habe ich mir beim kleinen Gewächshaus, welches ich letztes Jahr aufgestellt habe, sogar das Betonieren eines Punktfundaments gespart. Diesen „Mut“ hatte ich beim neuen, sehr viel größeren, Gewächshaus nicht.

Wichtig ist, dass das Punktfundament ca. 60-80 cm tief ist, um bei Frost nicht kaputtzugehen. Um keine Schalung bauen zu müssen und trotzdem keinen Beton zu verprassen, habe ich einfach Abflussrohre eingegraben. Damit lässt sich das Fundament bzw. der Rahmen sehr gut in Waage bringen. Auch wichtig: der rechte Winkel. Dazu einfach die beiden Diagonalen messen. Diese müssen gleich lang sein, dann ist der Rahmen auch sauber im rechten Winkel. Auch hier sind die Rohre sehr praktisch, weil sich der Rahmen darin in gewissem Ausmaß noch recht gut verschieben lässt.

Das Punkt-Fundament mit Rohren
Das Punkt-Fundament
Fundament - rechter Winkel
Fundament – rechter Winkel

Die Rohre dann von außen mit Erde zuschütten und den Boden / Innenraum planieren. Dann bist du mit dem Fundament vorerst fertig. Noch nicht betonieren! Sonst kannst du am Ende dann nichts mehr korrigieren.

Fundament fertig vorbereitet
Fundament fertig vorbereitet

Das Gewächshaus selbst

Elemente zusammenstellen

Wenn das Fundament so weit vorbereitet ist, dann kannst du dich an den Aufbau des Gewächshauses selbst machen. Ganz ehrlich? Mich hat das ganz schön gefeigelt! Die Anleitung ist alles andere als gut zu verstehen und in den Kritiken zum ansonsten sehr guten Gewächshaus steigt diese sehr schlecht aus. Sie besteht großteils nur aus Skizzen, aus denen nicht immer einfach zu erkennen ist, wie man nun was nun zusammenschrauben muss. Und so ist es mir hin und wieder passiert, dass ich Teile falsch herum zusammengeschraubt habe.

Aber mit Geduld klappt das alles. Gut ist auch, wenn du ausreichend Platz zur Verfügung hast, damit du zumindest alle Teile für ein Element auf dem Boden auslegen kannst. Und so baust du nacheinander die beiden Seitenwände, die Rückseite, die Vorderseite (wo dann die Schiebetüren reinkommen) sowie die Türen und Fenster zusammen.

Gewächshaus bauen - Seitenteile
Die beiden Seitenteile
Gewächshaus bauen: Fenster des Gewächshauses
Fenster des Gewächshauses

Elemente miteinander verschrauben

Nachdem du nun sämtliche Elemente zusammengebaut hast, gilt es, diese nun auf den Stahlrahmen zu stellen und miteinander zu verschrauben. Solltest du dabei einen Helfer haben, ist das sehr gut. Wenn nicht, dann kannst du dir mit „stillen Helfern“ Abhilfe schaffen. Einen Rechen oder was auch immer, mit Kabelbinder irgendwo festbinden, nahestehenden Baum nutzen (ich hatte das Glück eines tiefer hängenden Astes, der mir die Rückwand „gehalten“ hat).

Elemente verschrauben - Stiller Helfer
Elemente verschrauben – Stiller Helfer
Gewächshaus bauen - Elemente verschrauben
Elemente verschrauben

Was ich nicht ohne Hilfe geschafft habe oder mir nicht antun wollte: Die lange Dachstrebe zu montieren, die die beiden Seitenteile oben miteinander verbindet. Danach geht es mit den weiteren Streben des Daches wieder ohne Probleme alleine weiter.

Wenn das Gerüst so nun steht, dann ziehe noch einmal alle Schrauben an und montiere danach die Klammern am Boden des Gewächshauses. Diese Klammern fixieren das Gewächshaus am Fundament-Rahmen. Baue die Schiebetüren ein und achte darauf, dass sie sauber in den Schienen laufen.

Jetzt kannst du dein Punktfundament betonieren. Wenn du einen schnell aushärtenden Fertigbeton verwendest, dann kannst du ungebremst weiterarbeiten.

Gewächshaus bauen – gib Gummi!

Nein, damit ist nicht gemeint, dass man schneller bauen sollte. In der Ruhe liegt die Kraft – oder das stabile und gerade Gewächshaus 😉.

Mit „gib Gummi“ ist eine recht mühsame Arbeit gemeint, die nun folgt. Bei diesem Gewächshaus darf man unzählige Meter Gummi auf sämtliche Streben montieren. Auf diesem Gummi liegen dann die Hohlkammerplatten auf. Beim kleineren Bruder musste man das nicht tun, da wurden die Platten einfach in Schlitze der Alustreben geschoben.

Gib Gummi
Gib Gummi

Bei diesem doch größeren Gewächshaus würde das Gewächshaus im Wind dann wohl zu sehr „scheppern“, weil die Platten ein wenig Spiel im Rahmen haben. Bei Rezensionen anderer Gewächshäuser habe ich nämlich genau von diesem Problem gelesen. Die Nachbarn kann so etwas zur Weißglut bringen (und vielleicht auch dich selbst um den Schlaf).

Montage der Hohlkammerplatten

Nachdem du mächtig Gummi gegeben hast, kannst du nun die Hohlkammer-Platten montieren. Ich habe mich wie eingangs angedeutet für die 6 mm Variante entschieden, weil die das Gewächshaus natürlich um einiges stabiler macht, als mit den 4 mm Platten. Preislich musst du dafür natürlich drauflegen, aber ich denke, das lohnt sich.

Im Grund eine sehr einfache Sache. Platte drauflegen und mit Federklammern fixieren. Was sehr einfach klingt, wird bei am Ende über 300 Klammern zu einer etwas schmerzhaften Angelegenheit. Klar, man könnte auch eine Spitzzange nehmen, aber damit wäre ich viel langsamer gewesen. Dann lieber schmerzende Fingerkuppen!

Hohlkammerplatten & Federklammern
Hohlkammerplatten & Federklammern
Gewächshaus bauen - es steht!
Gewächshaus bauen – es steht!

Innenausstattung

Nagetier-Gitter

Ganz wichtig: bevor man damit beginnt, (Hoch-)Beete im Gewächshaus aufzustellen bzw. den Boden fertig zu gestalten, sollte man das gesamte Gewächshaus mit einem Nagetier-Gitter auslegen. Nur so kannst du vermeiden, dass Nagetiere wie Feldmäuse sich an deinem Gemüse laben. Im obigen Bild kannst du rechts vorne dieses Gitter sehen.

Achte darauf, das Gitter bis ganz an den Rand des Fundament-Stahlrahmens zu verlegen. Schon ein kleiner Spalt kann genügen, dass sich ein Nager da durchzwängt und damit wäre der ganze Aufwand mit dem Gitter umsonst.

Palettenrahmen

Klar, man kann sich die Beete auch problemlos selber bauen. Ich habe mich für die etwas faulere Variante entschieden und Palettenrahmen gekauft. Diese gibt es in unterschiedlichen Größen und sie sind vor allem einfach stapelbar. So kannst du Beete je nach Pflanze unterschiedlich hoch bauen und im Fall des Falles auch ganz einfach wieder umbauen.

Gewächshaus bauen - Palettenrahmen
Palettenrahmen – einfach stapelbar

Torffreie Erde

Ja, torffreie Erde ist teurer. Aber das ist es mir wert. Torfabbau ist eine fürchterliche Umweltsünde und so etwas darf man einfach nicht fördern. Da bin ich nun sogar meinem Lieblingsgärtner untreu geworden, denn der hatte letztes Jahr nur Erde mit weniger Torf. Die Erde ohne Torf würde niemand kaufen, hatte er gemeint, da sie viel zu teuer wäre.

Ich habe 26 Säcke á 40 Liter für meine 3 unterschiedlich hohen Beete dann im nächsten Lagerhaus gekauft und dafür über 230 € ausgegeben. Das ist schon recht viel. Aber für Erde, die mit (wenig) Torf versetzt ist, wären es auch fast 200 € gewesen. So schlimm ist der Mehrpreis am Ende also dann auch wieder nicht.

Marmorkiesel (oder ähnliches)

Ich liebe es, meine Gewächshäuser (haha – Mehrzahl – ich habe nun ja schon zwei) auch optisch möglichst schön zu gestalten. Zudem ist der Kiesel am Boden auch sehr praktisch, weil er Unkraut zurückhält und man keine lettigen Schuhe bekommt, falls es länger regnen sollte und der Boden innen nass wird.

Marmor-Kiesel am Boden
Marmor-Kiesel am Boden

Optionales / Zubehör

Automatischer Fensteröffner

In meinem alten Gewächshaus bewährt sich dieser Fensteröffner wirklich sehr gut, auch wenn ich das Aufziehen eines Gewitters und den damit verbundenen, oft eher starken Wind, etwas fürchte. Das Fenster geht dann nämlich nur sehr langsam zu und so habe ich immer die Befürchtung, dass das Fenster irgendwann mitgerissen wird. Auf jeden Fall bin ich immer sehr erleichtert, wenn es dann endlich fest verschlossen ist.

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  • ✅ 𝐏𝐞𝐫𝐟𝐞𝐤𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐩𝐫𝐚𝐤𝐭𝐢𝐬𝐜𝐡: Alaskaprint temperaturgesteuerter Fensteröffner ist eine praktische Lösung, um die passende Belüftung und Temperatur für Ihr Gewächshaus zu erreichen und unnötigen Wärmeverlust zu vermeiden.
  • ✅ 𝐀𝐮𝐭𝐨𝐦𝐚𝐭𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞 𝐁𝐞𝐥ü𝐟𝐭𝐮𝐧𝐠: Unser Fensteröffner sorgt für eine optimale Innenbelüftung in Ihrem Gewächshaus. Das Fenster wird automatisch geöffnet und geschlossen, um die gewünschte Temperatur im Gewächshaus zu erreichen.
  • ✅ 𝐈𝐧𝐝𝐢𝐯𝐢𝐝𝐮𝐞𝐥𝐥 𝐞𝐢𝐧𝐬𝐭𝐞𝐥𝐥𝐛𝐚𝐫: Der Öffnungswinkel ist durch Drehen des Zylinders leicht einzustellen. Temperaturbereich ca. 13-34°C

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Diese Fenster besitzen einen mit Wachs gefüllten Zylinder. Das Wachs dehnt sich bei Hitze aus und zieht sich bei Abkühlung aber nur langsam wieder zusammen. Egal: ich habe auf alle 4 Fenster meines neuen Gewächshauses ebenfalls diese Öffner montiert.

Automatische Bewässerung

Eine österreichische Firma bietet ein sehr cooles Bewässerungssystem an, welches wie auch die Fensteröffner ganz ohne Strom auskommt. Das ganze funktioniert mit einem Tonkegel, der sich bei Feuchtigkeit ausdehnt und damit auch das Ventil verschließt, welches die Wasserzufuhr absperrt.

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Dass das super funktioniert, weiß ich aus eigener Erfahrung, da ich dieses System bereits im kleinen Gewächshaus einsetze. So kannst du dann völlig entspannt ein paar Tage wegfahren, ohne Angst haben zu müssen, die gesamte Ernte zu gefährden. Zusatznutzen: diese Bewässerung erfolgt quasi punktgenau und ist damit auch sehr sparsam, was den Wasserverbrauch angeht.

Schloss an der Tür

Ja, eigentlich wäre so etwas nicht notwendig bei uns hier am Land, aber sicher ist sicher. Bei mir hat das einen sehr persönlichen Grund, der hier im Artikel aber nichts zu suchen hat.

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Ich habe da sehr kleine und auch günstige Schlösser. Diese Schlösser passen exakt in ein Loch in den Streben, welches sich jeweils direkt neben der Tür befindet. Das Schloss, dort eingefädelt, blockiert damit die Tür. Und wenn die Tür offen ist, kann man das Schloss auf der anderen Seite einhängen, damit man es sich nicht verlegen kann.

Gewächshaus Schloss
Gewächshaus Schloss

Mein Gewächshaus Nummer 1

Wie versprochen, der Aufbau meines 1. Gewächshauses in einem Zeitraffer-Video. Für das Ausheben des Fundaments gibt es übrigens auch ein Video. Du findest das neben vielen anderen Videos in meinem YouTube-Kanal.

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Hilfreich wird dir vermutlich auch noch mein Artikel mit Kauftipps für ein Gewächshaus sein. Denn ein Fehlkauf kann dir neben viel Ärger auch viel Geld kosten. So hat mein kleines Gewächshaus ca. 1.000 € gekostet, das hier in diesem Bildbericht beschriebene ca. 2.000 € (inkl. verstärkter Hohlkammerplatten und Fundament-Stahlrahmen).

Die Innenausstattung wie Erde, Palettenrahmen, Fensterheber, Kiesel oder auch die Bewässerung sind da nicht dabei. Am Ende läppert sich das ganz schön und es kommt fast noch ein 1.000-er obendrauf.