Zuletzt aktualisiert am 4. Dezember 2020 um 17:19
Der sogenannte Dreitörlweg mit einem Abstecher zum Gipfel des Hochstadel zählt zu den bekanntesten Touren in den Lienzer Dolomiten. Die dreitägige Bergtour führt inmitten durch die beeindruckende Felsenwelt der Dolomiten auf österreichischem Boden durch drei sogenannte „Törl“. Daher auch der Name.
Inhalt
Ausgangspunkt
Am Parkplatz des Zugbahnhofes von Nikolsdorf, ca. 10km von Lienz entfernt
Tourdaten
Dauer | Höhenmeter |
---|---|
Tag 1 – Aufstieg Hochstadelhaus (1.780 m) ca. 3h | 1.195 hm |
Tag 2 – Hochstadelhaus zur Karlsbader Hütte ca. 5 ½h Tag 2 – inklusive Gipfeltour Hochstadel (2.681 m) ca. 8h | 1.470 hm 1.220 hm |
Tag 3 – Abstieg zum Tristacher See | |
3 tägige Tour, insgesamt ca. 15 Stunden Gehzeit | 2.670 hm |
Charakteristik
Durchwegs steile Wege, am Dreitörlweg selbst steinig und teilweise über steile Schuttrinnen. Nicht ausgesetzt. Nur für geübte Wanderer! Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erforderlich!
Anreise zum Dreitörlweg
Bundesland Tirol, zwischen Lienz und Oberdrauburg, direkt an der E66 liegt der Bahnhof von Nikolsdorf.
Karte
Größere Karte anzeigen
Die Wanderung im Detail
Eine sehr schöne, am zweiten Tag etwas Kondition erfordernde Tour für den trittsicheren und erfahrenen Bergwanderer ist die Begehung des Dreitörlweges in den Lienzer Dolomiten. Idealerweise nimmt man sich für diese Tour 3 Tage Zeit, um die „Unholde“ auch in vollen Zügen genießen zu können.
Einen guten Ausgangspunkt für diese Tour stellt der Bahnhof in Nikolsdorf dar. Dort findet man eine gute Parkmöglichkeit und man kann diesen am Ende der Tour mit dem Zug aus Richtung Lienz wieder direkt erreichen.
Tag 1 – der Aufstieg zum Hochstadelhaus
Am ersten Tag hat man zirka 1.200 Höhenmeter zu überwinden, um das Hochstadelhaus auf 1.780 m zu erreichen. Es gibt zwei Wege zur Hütte, der interessantere und hier beschriebene Weg führt über den sogenannten „Zabarotsteig“ – oder auch „Leitersteig“ – und ist von Beginn an recht steil.
Nach etwa der Hälfte der Strecke wird einem dann auch klar, warum der Steig den Beinamen „Leitersteig“ trägt. Von nun an führen zahllose Holzleitern immer wieder nahezu senkrecht über den Fels. Den Leitern mag man nicht immer zu 100 Prozent vertrauen, zumindest zum Zeitpunkt unserer Tour im September 2004 waren sie teilweise schon auch etwas morsch und so manches Geländer wackelig oder gebrochen.
In der letzten der etwa drei Stunden zur Hütte wird der Weg dann flacher. Er führt zuerst durchwegs durch den Wald bis man dann kurz vor dem Ziel die Unholdenalm erreicht, auf der mehrere, private Hütten stehen. Der Ausblick auf die ersten, schroffen Felszacken lässt das Herz höher schlagen und man marschiert so beschleunigten Schrittes bis zur Unterkunft, dem einmalig gelegenen Hochstadelhaus mit Blick ins Drautal.
Tag 2 – die Kür, Hochstadel und Dreitörlweg
Nach der Pflicht kommt die Kür. Nach dem Aufstieg am ersten Tag folgt der etwa 8 stündige Marsch zur Karlsbader Hütte. Vorausgesetzt, man nimmt den Gipfel zum Hochstadel mit, ansonsten muss man mit zirka 5 ½ Stunden rechnen. Die etwas mehr als 2 Stunden Umweg sind aber mehr als lohnenswert, denn der Ausblick vom Gipfel über das gesamte Drautal sowie über zahlreiche Gipfel der Dolomiten und andere umliegende Gebirgsregionen, ist mehr als überwältigend.
Vom Hochstadelhaus zum Gipfel des Hochstadels
Aber alles der Reihe nach. Man verlässt das Hochstadelhaus, quert die Unholdenalm und kommt nach 5 Minuten zu einer Weggabelung, an der man bereits die Entscheidung treffen muss, ob man den 2681 m hohen Hochstadel mitnehmen will oder nicht. Wer es sich konditionell zutraut, sollte den Gipfel aber keinesfalls auslassen, denn der bereits oben beschriebene Tiefblick ins Drautal, die Glocknergruppe, die Venedigergruppe – um nur einige zu nennen. Genial ist noch untertrieben!
Abstieg vom Hochstadel bis zur Karlsbader Hütte
Beim Abstieg über die Südseite zurück in Richtung Dreitörlweg sind teilweise kurze, seilgesicherte Passagen zu überwinden. Für geübte und trittsichere Bergwanderer aber kein Problem. Nach den etwa 400m Abstieg erreicht man wieder den Dreitörlweg, dem man rechts folgt.
Von nun an geht es nach einem kürzeren, entspannenden Stück über einen breiten Grat dann von einem Törl zum nächsten. Immer steil bergab und wieder bergauf. Namentlich sind das das Baumgartentörl, das Kühleitentörl und das Laserztörl. Letzteres fordert noch einmal die Kondition des Wanderers, da hier noch einmal 500 Höhenmeter zu überwinden sind. Dafür wird man mit herrlichen Blicken zurück belohnt, zurück zum bereits bewältigten Gipfel des Hochstadel und den bereits überwundenen Weg durch die beiden anderen Törl.
Und wenn man dann nach nahezu acht Stunden das Laserztörl erreicht und den ersten Blick auf die Karlsbader Hütte mit dem vorgelagerten Laserzsee werfen kann, dann sind alle Strapazen und die eventuell schon etwas schwer gewordenen Beine ganz schnell wieder vergessen.
Noch etwas mehr als 200 Höhenmeter Abstieg sind von diesem Punkt noch zu bewältigen, bevor man wohlverdient die überhitzten Füße in den kalten Laserzsee stellen kann.
Und der Ausblick von der Karlsbaderhütte am Abend kann sich auch mehr als sehen lassen!
Tag 3 – der Abstieg
Für den Abstieg zum Tristacher See über die Dolomiten Hütte hat man mehrere Möglichkeiten zur Auswahl. So kann man den gemütlichen Weg immer in der Nähe der Forststraße nehmen oder aber über den sogenannten Rudl-Eller-Steig durch die Laserzwand nehmen.
Von der Dolomiten Hütte führt dann montags und dienstags (Stand 2004) ein Bus direkt nach Lienz, an den anderen Tagen geht man zu Fuß noch etwa 2 Stunden und ungefähr weitere 800 Höhenmeter bis zum Triestacher See, von wo dann ein Bus nach Lienz führt. In Lienz steigt man dann in den Zug (Abfahrtszeiten beachten – der geht relativ selten) und fährt zurück zum Ausgangspunkt – den Bahnhof in Nikolsdorf.
Alternativroute
Wer die Wanderung abkürzen will, kann am 2. Tag am Kar zwischen Baumgartentörl und Kühleitentörl in Richtung Lavanter Alm (1862 m) abbiegen.
Von dort geht es dann auf einem schönen Steig entlang des Frauenbaches hinab ins Tal – die Hochstadel Nordwand ständig im Blick. Vom Bundesheerschießplatz führt dann der Schattenseitenweg direkt zurück zum Bahnhof Nikolsdorf. Gehzeit ca. 4 Stunden. Vielen Dank an Kurt für diese Info!
Hallo Horst
Hab mich gerade ein wenig durchgestöbert – richtig toller Blog und wunderschöne Bilder! ;) Ist schon abonniert und wenn ich das nächste mal im Salzburgerland bin weiß ich nun auch schon, wo ich nach Touren ausschau halten kann!
Grüße aus dem Almenland
Servus Vanessa!
Freut mich sehr, wenn dir mein Blog gefällt und dass du ihn als Quelle für deine Touren verwenden willst. Solltest du dann Fragen zu einer bestimmten Tour haben, immer her damit :).
Have fun
Horst