Zuletzt aktualisiert am 26. November 2020 um 16:19
Die Wanderung zur Eiskapelle ist eine leichte Kurzwanderung, die am Hintersee im Salzburger Land startet und im weiteren Verlauf vorwiegend entlang des Grießbaches führt. An der Eiskapelle selbst kann je nach Schneeverhältnissen im Winter bis in den Hochsommer noch Schnee zu finden sein.
Dieser Restschnee bildet dann teilweise sehr schöne Höhlen. Daher kommt auch der Name „Eiskapelle“.
Inhalt
Tourdaten
Dauer Aufstieg / Abstieg | Höhenmeter |
---|---|
bis zur Eiskapelle 45min / 45min | 100 hm |
Ausgangspunkt der Wanderung
Hintersee, Parkplatz beim Strandbad Hirschpoint
Charakteristik
Leichte Kurzwanderung, relativ flach, bis ca. 10 Minuten vor der Eiskapelle auch für Kinderwagen geeignet, danach geht es im bzw. am Rande des Flussbettes weiter.
Anreise zur Eiskapelle
Bundesland Salzburg, an der Wolfgangsee Bundesstraße (B158) Richtung Faistenau abbiegen, an Faistenau vorbei Richtung Hintersee bis zum Strandband Hirschpoint am Ende des Sees
Karte
Die Wanderung im Detail
Am Seeufer des Hintersees
Der Weg zur „Eiskapelle“, welche zu den Salzburger Naturdenkmälern zählt, beginnt am Parkplatz des Strandbades Hirschpoint und führt zuerst links am See entlang des Seerundweges, bevor man über eine geschotterte Forststraße in Richtung links abbiegt. Der Seerundweg würde rechter Hand weiterführen.
Weiter bis an den Grießbach
An einer Weggabelung muss man rechts weiter gehen – hier gibt es keine Markierung und auch keinen Wegweiser. Allerdings stellt das Nasslager einen sehr guten Anhaltspunkt dar. Das Nasslager ist nach dem verheerenden Sturm Kyrill entstanden. Hier werden umgestürzte Bäume gelagert und feucht gehalten, um das Verbreiten des Borkenkäfers zu verhindern. Das dafür notwendige Wasser wird übrigens aus dem Hintersee gepumpt, ein entsprechendes Pumpenhäuschen findet man am Rundwanderweg.
Weiter bis zur Eiskapelle
Nach ein paar Metern – vorbei an einer Mühle – ist der Grießbach ständiger Begleiter, der einen bis zum Talschluss bringt, wo er in einem kleinen Wasserfall vom Wieserhörndl herunterstürzt. Die Straße ist flach und bis kurz vor der Eiskapelle auch für Kinderwagen geeignet.
Ca. 10 Minuten Gehweg vor dem Ziel muss man einen kleinen Zufluss (eher ein kleines Rinnsal, im Sommer zumeist auch ganz ausgetrocknet) des Grießbaches überqueren. Hier ist auch Endstation für all jene, die mit einem Kinderwagen unterwegs waren, ein Fortkommen mit einem Kinderwagen ist auf dem steinig und enger werdenden Weg unmöglich.
Nun geht man noch ein kleines Stück direkt am Bach entlang bzw. teilweise direkt im Flussbett (ja nachdem, wie viel Wasser der Fluss führt), bevor man den Grießbachkessel am Fuße des Wieserhörndls erreicht. Dort befindet sich die „Eiskapelle“ – ein Platz, an dem sich selbst im Hochsommer noch viel Schnee finden kann.
An der Eiskapelle – Schnee – ja oder nein?
Zur Zeit unseres ersten Besuches im Juni 2002 war auf jeden Fall noch genug von der weißen Pracht zu sehen, obwohl in diesem Jahr anderswo durch einen sehr warmen Februar der Schnee schon sehr bald verschwunden war.
Wobei „weiße Pracht“ nicht ganz zutrifft, da die Oberfläche des zusammengepressten Schnees durch die Schneeschmelze nicht ganz so weiß ist. In den Monaten Juli und August bildet sich dann durch den unter der Schneedecke fließenden Bach eine teilweise sehr hohe Eishöhle (bis zu etwa 5m) mit oft bizarren Formen. Das Betreten dieser Höhle ist lebensgefährlich, da jederzeit Teile davon einstürzen können!
Ende Juli 2017 war kein Schnee mehr zu finden, allerdings war auch der Winter zuvor in unserer Höhenlage eher als schneearm zu bezeichnen. Aber auch der Talschluss ist herrlich und eignet sich hervorragend für eine ausgedehnte Pause.
Zurück geht es auf dem gleichen Weg. Nachdem man wieder am Ausgangspunkt, dem Hintersee, angelangt ist, kann man noch eine kleine Runde um den Hintersee anschließen – oder auch einfach nur im idyllischen Naturbadesee Hintersee schwimmen gehen.
Besonders schneereicher Winter 2018/19
Nach dem sehr schneereichen Winter 2018/19 waren selbst im August noch sehr große Schneemengen zu finden.
Durch die besondere Ausprägung dieses Tales bleiben die Lawinen von Wieserhörndl und Anzenberg im engen Talkessel liegen. Mit schuld daran ist auch die mächtige Moräne, die sich den Lawinen entgegenstellt. So können diese sich nicht frei entfalten und stauen sich im engen Kessel des Grießbaches.
Die enormen Schneemassen der Winters 2018/19 haben den Kessel nahezu bis zum Rand angefüllt und so ist im Sommer 2019 eine besonders mächtige Eiskapelle vorzufinden, die auch bis zum kommenden Winter nicht mehr vollständig verschwinden wird.
Ob und wie viel Schnee du in den Sommermonaten im Talkessel des Grießbaches noch vorfinden kannst, hängt also stark vom letzten Winter ab und ist auch etwas Glückssache.
war am 2.9.2023
also es wat nur ein rinnsal vom berg runter und der weg zur „Eiskapelle“sehr schlecht beschildert und verwildert.
Und man sollte vieleicht mal sagen die Eiskapelle sieht man nur im Winter da frag i mi wie man da hinkommt
Servus Franziska!
Dass man die Eiskapelle nur im Winter sieht, ist falsch. Man müsste eher sagen: kommt darauf an, wie viel Schnee im vergangenen Winter war bzw. für die Zukunft könntest du (leider) recht haben (Klimawandel und so).
Das Bild vom 11. August 2019 ist kein Fake und August ist definitiv nicht Winter.
Im Winter würde ich wegen Lawinengefahr eher nicht hingehen, zumal du dann natürlich auch keine Eiskapelle sehen kannst, sondern nur einen mit Schnee gefüllten Talschluss.
Have fun
Horst
Da hast Du dieses Jahr aber wirklich besonders Glück gehabt. Die Eiskapelle ist wunderschön und ein tolles Naturschauspiel. Ich finde, es gibt dort eine ganz besondere Stimmung, die Du auch auf den Bildern festhalten konntest.
Servus Herbert!
Ja, dieses Jahr war der Wahnsinn. Nach ich nicht allzu weit bis zur Eiskapelle habe, konnte ich diese Gelegenheit einfach nicht auslassen.
Have fun
Horst