Zuletzt aktualisiert am 16. März 2022 um 14:49

Upcycling bedeutet grob übersetzt, aus alten Dingen coole neue Dinge zu machen. Gegenstände, die man ansonsten wegwerfen würde, bekommen auf diese Art und Weise so etwas wie ein zweites Leben. Wenn du auf der Suche nach Ideen und Beispielen für Upcycling bist, dann bist du hier genau richtig.

Was ist Upcycling?

Upcycling ist eine Wortkreation aus den englischen Begriffen up und recycling – es ist eine Kombination aus diesen beiden. Im Gegensatz zum Recycling wird der Gegenstand nicht wiederverwertet und in möglichst viele seiner Grundstoffe zerlegt, sondern er wird aufgewertet und in teilweise völlig anderer Form weiterverwendet.

Aufgewertet im Sinne von in anderer Form wiederverwendbar machen. Das geht also weit über die Reparatur hinaus und macht aus alten Gegenständen etwas völlig Neues.

Nicht nur kaputte Gegenstände, sondern auch funktionsfähige, aber nicht mehr verwendete Gegenstände können als Ausgangsmaterialien verwendet werden. Auch Gegenstände, die man ansonsten in den Müll, zum Altstoff-Container bringen oder eventuell verheizen würde, können so ein zweites, sinnvolles „Leben“ bekommen. Ein Beispiel dafür wären Euro-Paletten, aus denen man wirklich die coolsten Dinge machen kann, anstatt sie in den Ofen zu werfen.

Der tiefere Sinn hinter Upcycling ist, Rohstoffe zu sparen. Anstatt also etwas Neues zu kaufen, und damit erneut Ressourcen zu verbrauchen, wird ein ansonsten ausgemusterter Gegenstand wiederverwertet.

Ideen für Upcycling

Böschung mit Euro-Paletten

Nachdem ich mich schon länger mit Nachhaltigkeit beschäftigt habe, bin ich irgendwann zwangsläufig über das Thema Upcycling gestolpert. So sind mir immer öfter Bänke und Tische aus Paletten aufgefallen und ich fand diese Ideen oft wirklich kreativ.

Und so habe ich dann an meine im Laufe der Zeit sich am Dachboden ansammelnden Paletten gedacht. Mit diesem „Anker“ im Kopf bin ich dann wieder einmal vor einem gröberen Umbau in meinem Garten gestanden. Es galt eine steilere Böschung besser zu nutzen und so habe ich dann eine Böschung aus Paletten gestaltet.

Euro-Paletten als Böschung verwenden
Ein 2. Leben für Euro-Paletten

Für Euro-Paletten gibt es mittlerweile dermaßen viele Ideen, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes schon ganze Bücher füllen.

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Geländer aus Teilen einer Pergola

Irgendwie hatte ich schon immer die Neigung dazu, Dinge auf dem Dachboden zu sammeln, die ich einfach nicht wegwerfen wollte. Nicht, weil ich zum Messie neige, sondern weil mir schon immer mein Herz geblutet hat, wenn ich Dinge wegwerfen sollte, die eigentlich noch in recht gutem Zustand gewesen sind.

Und so habe ich auch die Teile meiner abgebauten Pergola nicht zusammengeschnitten, um sie zu verheizen, sondern habe sie auf den Dachboden getragen.

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Diese Teile habe ich dann gleich mehrmals für Upcycling-Projekte können. Wenn du dir das Video genau ansiehst, solltest du alle Teile der in der weiteren Folge vorgestellten Gegenstände wiederfinden.

Eines dieser Upcycling-Projekte war das Bauen eines Geländers samt Rankhilfe.

Upcycling - Geländer und Rankhilfe
Geländer und Rankhilfe

Blumenständer aus Teilen der Pergola

Neben der Verwendung großer Teile meine Pergola für oben erwähntes Geländer samt Rankhilfe, habe ich aus den Resten der Seitenwände auch Blumenständer gebaut. Ganz einfach und schnörkellos. Und auch keine echten Schönheiten. Ich bin nämlich handwerklich maximal knapp unter durchschnittlich anzusiedeln, wenn man es gut mit mir meint. Viel Luft nach oben zur Verbesserung würden manche es höflich ausdrücken wollen.

Hocker oder Pflanzenständer? Egal!
Hocker oder für Pflanzen? Egal!

Aber ich bin der Meinung, dass gerade in einem Garten nicht alles perfekt sein muss. Da dürfen Dinge gerne auch einen – ich nenne es – künstlerischen Touch haben. Und ganz ehrlich: hässlich geht anders, oder? Und das Ding ist sogar multifunktional. Denn statt Pflanzen raufzustellen kann man sich auch selber draufsetzen.

Sitzecke aus Teilen der Pergola

Ja, meine alte Pergola habe ich wirklich mehr als ausgeschlachtet. Mittlerweile habe ich fast alles verbaut. Nur noch 2-3 kleinere Teile stehen am Dachboden, die geduldig auf ihren Einsatz warten.

Genau hinschauen darf man auch bei meiner aus Resten der Pergola zusammengeflickten Sitzecke nicht schauen. Vor allem bei den Verstrebungen war ich recht „kreativ“. Aber ich wollte eben nichts anderes als Reste der Pergola verwenden. Mir gefällt’s trotzdem. Die Upcycling-Sitzecke findest du als Titelbild dieses Artikels.

Upcycling – Quellen für deine Ideen

Für mich ist in diesem Zusammenhang ganz klar Pinterest zu nennen. Pinterest ist eine sehr gute Quelle, wenn es um Ideen zu DIY (Do It Yourself) oder Upcycling geht. Da für mich die Upcycling-Idee immer mehr an Bedeutung gewinnt, habe ich auch ein eigenes Board mit Ideen für Upcycling Projekte gestartet.

Eine nette Quelle für Upcycling Ideen für Kinder findest du bei Geolino. Früher nannten wir das ja „Basteln“, aber das ist heutzutage wohl zu uncool 😉.

Und was tut der Handel?

Natürlich ist die Upcycling-Idee nicht nur etwas für Einzelpersonen wie dich und mich. Mittlerweile hat auch der Markt erkannt, dass man mit der Idee des Aufwertens alter Gegenstände durchaus auch Geschäfte machen kann. Und damit ist die Idee des Upcyclings auch in der Geschäftswelt angekommen. Was in diesem Fall absolut nichts Schlechtes ist.

Zum Beispiel wird Plastikmüll, der aus dem Wasser gefischt wird, zu nutzbaren Gegenständen umgearbeitet, um wiederum die Arbeit für das Sauberhalten des Meeres zu finanzieren. Man findet auch immer öfter Rucksäcke und Fahrradtaschen, die aus alten Schiffssegeln, ausgemusterten LKW-Planen und ähnlichem hergestellt werden. Die Ideen nehmen klar zu und wenn du die Augen offen hältst, werden dir immer mehr Produkte ins Auge fallen.

Warum ist Upcycling sinnvoll?

Die Ressourcen unserer Erde sind endlich. Jeder Gegenstand, der aus frischen Rohstoffen erzeugt wird, knabbert an diesen Rohstoffen. Manche dieser Rohstoffe sind nachwachsend (Bäume), andere wiederum praktisch nicht (z.B. Öl als Rohstoff für Kunststoffe).

Neben der Tatsache der Endlichkeit vieler Rohstoffe wird zum Abbau der Rohstoffe, der Erzeugung und dem Transport auch viel Energie benötigt. Oft müssen auch Wälder gerodet werden, um an diese Rohstoffe überhaupt erst heranzukommen.

Für Produkte keine neuen Ressourcen einsetzen zu müssen, kann die Umwelt also gleich mehrfach schonen. Neben dem Umstand, dass man keine neuen Rohstoffe (oder zumindest sehr viel weniger) zur Erzeugung von Produkten benötigt, fällt auch weniger Abfall an. Denn Upcycling beginnt oft dort, wo bisher das Lebensende eines Gegenstandes zu finden war: auf dem Weg zur Müllhalde.

Bist du selber auch schon ein Fan von Upcycling? Schreib mir gerne deine Ideen in den Kommentarbereich – ich freue mich über jede Anregung!