Zuletzt aktualisiert am 22. März 2021 um 9:19

„Was ist Nockstein LAND ART 1042?“ wirst du dich fragen. Das ist grundsätzlich schnell erklärt: ein spannendes Kunstprojekt, welches Natur und Kunst vereinen soll. Also einfach Kunstwerke, die man in der Natur platziert.

Wer hat Nockstein LAND ART 1042 ins Leben gerufen?

Asche über mein Haupt: selbst als jemand, der nur 5km von Koppl entfernt wohnt, habe ich bisher noch nie etwas von KIK gehört. Ob das an mangelnder Außenwirkung von KIK oder doch eher an meinem nicht allzu stark ausgeprägten Interesse an Kunst liegt? Möglicherweise an beidem.

Tatsache ist: KIK / Kultur in Koppl gibt es schon seit 20 Jahren, wie die Infotafel zu diesem Projekt verrät. Der Untertitel „Kunst stellt sich in den Weg“ passt perfekt zu diesem Projekt, welches „KNOCK KNOCK NOCKSTEIN 1042“ heißt. Auch wenn die 2018 neu geschaffenen Kunstwerke nicht wirklich im Weg, sondern am Wegesrand stehen.

Initiator dieses Projektes am Nockstein ist Michael Ferner.

Aufmerksamkeit erregen

Kunst muss aufregen oder zumindest polarisieren. Und als ich kürzlich erste Bilder eines der Kunstobjekte am Nockstein gesehen habe, muss ich zugeben, dass mein erster Gedanke gewesen ist: „Ach du Sch .. ande, das ist ja furchtbar!“. Sorry, Michael, es war ausgerechnet dein Werk „Waldgalerie“ – nur für den Fall, dass du das lesen solltest. Aber der erste Eindruck muss ja nicht immer der richtige sein.

Aus dem Kontext gerissen haben mir diese farblich doch sehr heftigen Rahmen anfangs ganz und gar nicht zugesagt. Wollte man Land und Kunst in Einklang bringen, dann hätte man diese Rahmen wohl eher in einem Grünton halten sollen.

Wenn ich aber bedenke, dass genau an dieser Stelle einmal die 380 kV Leitung durchführen soll, dann muss ich sagen: die Rahmen sind um Längen schöner als die ins Haus stehende Freileitung! Als gute Idee hätte ich übrigens gefunden, an dieser Stelle künstlerisch auf die Freileitung einzugehen.

Das Gesamtprojekt sehen

Nachdem ich das Bild im Internet gesehen habe, musste ich mir als Anrainer und bekennender Fan des Nocksteins natürlich sofort selber vor Ort ein Bild machen. Und schon nach dem ersten Kunstwerk „Nocksteinkorallen“ musste ich meine vorgefasste Meinung revidieren. Diese Installation finde ich wirklich ansprechend und sie integriert sich auch sehr gut in die Landschaft.

Nocksteinkorallen
Nocksteinkorallen, M. Ferner und KIK

Nur ein paar Meter weiter stößt man auf Teil 1 der Trilogie „Into the wood“ – einem Graffiti von Jana & Js auf dem Quellwasserschacht. An dieser Stelle ganz klar eine Bereicherung, denn der Schacht an sich wurde hier eher lieblos wie ein grober Klotz in die Landschaft platziert.

Into the wood - Teil 1
Into the wood – Teil 1, JANA & JS

An der Weißbachkapelle stößt man auf Teil 2 der Trilogie. Ein kuschelndes Paar – gezeichnet auf einem Holzstamm. Wie lange dieser Holzstamm hier wohl liegen bleiben kann und das junge Paar nicht doch der Motorsäge zum Opfer fallen wird?

Into the wood - Teil 2
Into the wood – Teil 2, JANA & JS

Besser hat es hier wohl das Graffiti des 3. Teiles auf der Erntehütte Vorderweißbach, welche sich ein paar Meter weiter auf der linken Seite des Weges befindet. Die Zeichnungen finde ich allesamt wirklich äußerst gelungen!

Into the wood - Teil 3
Into the wood – Teil 3, JANA & JS
Vergänglichkeit des Seins
Vergänglichkeit des Seins. Die Hütte im Winter danach.

Äußerst gelungen (hallo Michael) finde ich auch die Steinskulptur am Hochriedl. Zwei Steinhälften wurden hier wirklich inmitten des Weges platziert und man geht so zwischen ihnen durch. „Zwischen Schwarz und Weiß“ nennt sich diese Steinskulptur. Ich persönlich mag es sehr, wenn Kunst zum Nachdenken anregt. Diese beiden Steinhälften sind zumindest für mich der klare Aufruf, dass es eben gerade nicht gut ist, nur Schwarz/Weiß zu denken. Symbolisiert durch die beiden Hälften und symbolisiert durch die jeweils konträre Beschriftung der beiden Steinhälften.

Schwarz & Weiß, M. Ferner
Zwischen Schwarz & Weiß, M. Ferner

Danach geht es weiter über den Grat zum letzten Teil der 2018er Installation – der eingangs angesprochenen „Waldgalerie“. Die Idee an sich gefällt mir schon auch recht gut, die grellrote Farbe ist halt Geschmackssache. Auffallen tun die Rahmen allemal.

Waldgalerie, M. Ferner & KIK
Waldgalerie, M. Ferner & KIK

Teil eines wachsenden Gesamtkonzeptes

Laut Infotafel sind die Installationen des Jahres 2018 Teil eines wachsenden Gesamtprojektes. Man kann also erwarten, dass es hier im Laufe der Zeit weitere Kunstobjekte zu sehen geben wird. Was ich nach anfänglicher Skepsis nun mit Spannung erwarte!

Danke an KIK / Kunst In Koppl für dieses Projekt!

Eine Beschreibung zur Tour auf den Nockstein findest du hier: Nockstein (1042 m)