Zuletzt aktualisiert am 6. Mai 2022 um 8:22

Geführte Wanderungen sind nicht jedermanns Sache. Planst du deine Touren auch lieber selbst? Für mich war die Antwort lange Zeit völlig klar: selber organisieren, na logisch! Wozu sollte ich einen Wanderführer brauchen?

Doch was du selber noch nie probiert hast, kannst du nur sehr selten zu 100% beurteilen. Und so bin auch ich am Ende überrascht gewesen, wie sehr mir die Teilnahme an geführten Wanderungen gefallen hat.

Planung? Wozu?

Alles beginnt schon mit der Planung. Wenn du an einer geführten Wanderung teilnimmst, musst du nicht wirklich planen. Du musst nur wissen, wie anstrengend die Tour wird, also ob du sie konditionell schaffen kannst und ob du mit dem Schwierigkeitsgrad klar kommst. Wer schon auf der Ebenen aus der Puste kommt oder nicht trittsicher ist, sollte natürlich keine schwierige und lange Tour mit ausgesetzten Stellen gehen.

Aber das war es dann schon auch. Gibt es unterwegs Einkehrmöglichkeiten bzw. haben die bewirtschafteten Hütten am Weg geöffnet oder solltest du besser genügend Proviant mitnehmen? Der Guide wird dir das rechtzeitig vor der Tour mitteilen. Möglicherweise wird sogar ein Lunch-Paket gestellt.

Bei einer geführten Tour braucht es weniger Planung
Wo geht es lang?

Gibt es Weggabelungen, bei denen man acht geben sollte, um sich nicht zu verlaufen? (Zu viele) Forststraßen entlang des Weges können die Orientierung ziemlich erschweren, wenn man in einem Gebiet zum ersten Mal unterwegs ist.

Das Tempo bestimmt …

… der Guide. Allerdings in Abstimmung mit der Gruppe. Ein guter Guide kennt seine Gruppe.

In der Regel gibt es im Rahmen einer Wanderwoche eine Einteilung in unterschiedliche Gruppen. Die erste Tour ist dabei oft eine, in der der Guide sich die Teilnehmer etwas näher ansehen kann. Ein guter Guide erkennt zum Beispiel durch Beobachtung sehr schnell, wie trittsicher jemand ist.

Im Großarltal, wo ich meine ersten Erfahrungen mit der Teilnahme an geführten Wanderungen gesammelt habe, habe ich auch unterschiedliche Guides kennengelernt. Unter anderen den damals 81-jährigen (!!) Leo. Egal wie steil oder flach der Weg war, Leo behielt sein Tempo. Nach Leo konnte man seine Uhr stellen, so regelmäßig war sein Schritt.

Das ist zum Gehen längerer Touren wirklich sehr angenehm.

Zeit zum Fotografieren? Nur bedingt!

Fotohalt – es wird stressig

Das Fotografieren wird für einen enthusiastischen Fotografen wie mich dabei etwas stressig.

Jeder noch so kurze Fotohalt heißt, die Gruppe dann wieder einholen zu müssen. Da ist es dann vorbei mit dem angenehmen, regelmäßigen Tempo. Das ähnelt dann eher einem Intervall-Training. Für den perfekten Bildausschnitt oder unterschiedliche Blickwinkel lange in der Gegend herumzulaufen, geht so so gut wie gar nicht.

Auf Schnappschüsse konzentrieren

So muss man sich eher auf Schnappschüsse konzentrieren bzw. auch etwas vorausschauend handeln. Deine Kamera musst du dabei unbedingt möglichst griffbereit haben und sie nicht erst aus dem Rucksack kramen müssen. An einen Objektiv-Wechsel ist in der Regel auch nicht zu denken, das würde dich zu weit zurückwerfen bzw. würdest du die Gruppe zu sehr aufhalten. Was dir mittelfristig möglicherweise keine Freunde machen dürfte.

Einer langsameren Gruppe anschließen

Was du aber tun kannst: bewusst einer langsameren Gruppe anschließen und dir damit genügend Zeit zum Fotografieren verschaffen. Wir (meine Frau und ich) haben uns während unserer Wanderwoche im Großarltal so auch manchmal der mittleren Gruppe angeschlossen und da war dann auch für mich genug Zeit, um mich auch auf das Fotografieren konzentrieren zu können, ohne nach jedem Fotohalt der Gruppe hinterherhecheln zu müssen.

Lernen mit Unterhaltungswert

Wer gerne die umliegenden Gipfel beim Namen nennen können will, der hat es mit einem Guide in der Regel auch sehr leicht. Einfach fragen! Keine Gipfel-Bestimmungs-App, die bei schlechtem GPS Empfang oft keine brauchbaren Ergebnisse liefert. So ein Guide funktioniert auch ohne GPS und Akku!

Während der Tour kann man von einem Guide auch so sehr viel zu Natur und Umgebung lernen. Zum Beispiel über das relativ weiche Schiefergestein, auf dem ganze Hänge ins Rutschen kommen können. Oder das aufgrund eines langsam rutschenden Untergrundes die Bäume gebogen sein können, weil sich ihre Wipfel immer in die Sonne drehen. Welchen Sinn diese kreisrunden Teile im Boden an einem Speicherteich haben, warum man eine Futterstelle direkt hinter einem Zaun findet und vieles mehr.

Kinderprogramm inklusive

Wer Kinder mit dabei hat, wird in der Regel von einer geführten Tour mit mehreren Leuten ebenfalls profitieren. Nicht nur, dass der Guide selbst oft auf Kinder eingeht und sie unterhält. Durch die anderen Teilnehmer ergibt sich für Kids ebenfalls eine gute Abwechslung und so wird jede Tour um einiges kurzweiliger.

Geführte Wanderungen - Kinder werden bewusst mit einbezogen
Blick zum Tappenkarsee – 2 wanderfreudige Jungs

Sonnenaufgangstour

Du willst eine Sonnenaufgangstour in einem dir unbekannten Gebiet gehen? Na dann – viel Spaß!

Ich persönlich würde mir das nicht zutrauen, denn vor allem bei Dunkelheit solltest du den Weg schon sehr gut kennen, um deine Tour nicht in einer mittleren Katastrophe enden zu lassen. Im Dunkeln kann man auch mit einer noch so guten Stirnlampe die Gefahren nur sehr schwer erkennen.

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Dazu kommt noch, dass du natürlich das Gebiet auch so gut kennen solltest, damit du weißt, aus welcher Richtung und wann die Sonne über dem Horizont aufsteigt.

Geführte Wanderungen - rechtzeitig zum Sonnenaufgang
Liechtensteinkopf Sonnenaufgang

Genau zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel stehen oder sich an einem Bergrücken mit herrlicher Aussicht zu befinden, schafft man in einem bis dahin unbekannten Gebiet nicht ohne Guide. Im Großarltal sind wir zum Sonnenaufgang auf dem Liechtensteinkopf am Schuhflicker unterwegs gewesen.

Allein / mit dem Partner ist langweilig?

Am Ende unserer Wanderwoche (Eine erlebnisreiche Woche im Wanderhotel Gratz in Großarl) sind wir damals nach 4 geführten Touren noch eine Tour zu Zweit gegangen. Also „nur“ meine Frau und ich. Meinte meine Frau doch glatt: „Hmm, irgendwie ist das jetzt fast langweilig mit dir so ganz alleine.“. Etwas abschwächend hat sie dann ergänzt, dass man sich zumindest bei diesem flachen und breiten Weg schon sehr gut mit anderen unterhalten könnte.

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Ich kann dir das Wanderhotel Gratz im Großarltal persönlich sehr ans Herz legen! Neben einer herrlichen Gegend sind vor allem die Gastgeber unglaublich nett und man fühlt sich als Gast hier mehr als willkommen! Unseren einwöchigen Aufenthalt haben meine Frau und ich auf jeden Fall sehr genossen!

Ja, auch wenn ich die Ruhe vor allem in den Bergen sehr genieße, so kann die Unterhaltung mit anderen Wanderteilnehmern eine Tour schon auch sehr kurzweilig gestalten.

Geführte Wanderungen – mein Fazit

Auch wenn ich in den Bergen sehr gerne die Ruhe genieße und vor allem auch sehr viel fotografiere, wenn ich alleine oder zu zweit unterwegs bin: so eine geführte Tour hat schon auch sehr viele Vorteile. Kaum Planung notwendig, keine Probleme mit der Weg-Findung und in der Regel auch sehr lehrreich, was die Natur und die Umgebung anbelangt.