Zuletzt aktualisiert am 15. Februar 2023 um 10:02

Ich habe mir im April 2020 ein geniales Objektiv für meine Canon APS-C Kamera zugelegt, welches ich dir in diesem Erfahrungsbericht voller Freude näher vorstelle: das Canon EF 100mm F/2.8L Macro IS. Das Objektiv eignet sich sowohl hervorragend für Makro-Aufnahmen als auch für die Portrait-Fotografie.

Und es ist eines mit Bildstabilisator. Dafür steht bei Canon nämlich das IS – Image Stabilisation – übersetzt Bildstabilisierung. Und für Vollformat ist das Makro auch geeignet – dafür steht das EF bei Canon.

„Warum sollte ich mir teure High-End (Macro-) Objektive (über 1.000 €) kaufen, wenn ich auch mit Objektiven im mittleren Preissegment sehr gute Ergebnisse erzielen kann?“ Diese Frage habe ich für mich sehr lange wie folgt beantwortet: „Brauche ich nicht! Da ist mir das Geld zu schade, denn so viel besser können die gar nicht sein!“.

Elftes Gebot: „Du sollst dich nicht täuschen!“

Optische Grenzen von Objektiven

Das Spiel mit der Schärfentiefe

Objektive haben je nach Bauart ihre optischen Grenzen. Das Spiel mit der Schärfentiefe (der scharfe Bereich in einem Bild) kannst du zum Beispiel nicht immer so umsetzen, wie du es dir vor deinem geistigen Auge vorstellst. Mit einer zu geringen Offenblende klappt das oft einfach nicht in dem Umfang, in dem du es dir wünschen würdest.

Je weiter du die Blende öffnen kannst, desto geringer ist die Schärfentiefe.

Ich will näher ran!

Nicht alle Objektive lassen dich nah genug heran, um zum Beispiel ein Insekt bildfüllend auf den Sensor zu bannen. Der minimal mögliche Abstand zwischen Motiv und Linse hängt von der Bauart des Objektives ab. Genau hier kommt ein Makro-Objektiv ins Spiel. Von der Bauart erlaubt es dir einen geringeren Abstand zum Objekt als andere Objektive.

Canon EF 100 mm Macro F2.8L IS – High End Makroobjektiv

Gute Qualität kostet

Das Canon EF 100mm F/2.8L Macro IS Werbung ist mein erstes Objektiv welches ich mir im oberen Preissegment zugelegt habe. Knapp 1.000 € waren dafür zu berappen. Es ist ein Objektiv der L-Serie, was bei Canon ein Synonym für hochwertig (und eher hochpreisig) ist.

Zum 1. Mal bin ich bei einer Canon Promo-Tour auf dieses Makro-Objektiv gestoßen. Schon genial, aber viel zu speziell und viel zu teuer! So meine Überzeugung damals.

Warum ich mir das Makro am Ende doch zugelegt habe? Das liegt an meinem Garten!

Man glaubt gar nicht, wie vielfältig die Tierwelt in so einem Garten sein kann! Und so ist in mir der Wunsch, diese kleine Welt ganz groß abbilden zu können, immer mehr gestiegen. Urlaubsgeld und einer sparsamen Lebensweise sei Dank, habe ich dann für meine Verhältnisse relativ spontan zugeschlagen.

Technische Daten

Bevor man ein Objektiv kauft, sollte man einige technische Details kennen. Für mich als Wanderer ist neben der Brennweite und der Blende zum Beispiel auch noch das Gewicht von sehr großer Bedeutung.

ProduktbezeichnungCanon EF 100mm f/2.8L Macro IS USM Objektiv
Autofokus-AntriebUSM (Ultraschallmotor)
Objektiv-AnschlussEF Bajonett
KompatibilitätCanon DSLR-Kameras (für Vollformat geeignet)
Canon System-Kameras mit optionalem Adapter
Brennweite100 mm fix
Blende2.8 bis 32
Filterdurchmesser67 mm
Gewicht625 g
Naheinstellgrenze30 cm

Mit einer Offenblende von F/2.8 spielt dieses Makro ganz weit vorne mit. Und du kommst damit auf bis zu 30 cm an das Motiv heran. Da streift dann schon fast die im Paket enthaltene Gegenlichtblende am Objekt der Begierde.

Praktische Erfahrungen

Scharfstellen als Herausforderung

Bei voller Offenblende liegt der Schärfebereich nur noch um einen Millimeter (!). Fotografieren aus freier Hand wird hier zur Glückssache. Das Scharfstellen mit dem Autofokus ebenso.

Ich persönlich verwende bei extremen Nahaufnahmen gerne den manuellen Fokus und die Serienbild-Funktion, wenn ich kein Stativ dabei habe. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass man bei leichtem Wackeln trotzdem eine Aufnahme erhält, die exakt jenen Bereich scharf abbildet, den man auch scharf haben will. Wie z.B. die Augen einer Spinne.

Faszinierende Spinne in der Thujenhecke
Faszinierende Spinne in der Thujenhecke

Wenn du ein Stativ dabei hast, kannst du mit dem manuellen Fokus natürlich viel exakter arbeiten. Vorausgesetzt, das Motiv hält lange genug still. Für bewegte Motive hilft nur eins: sehr viel Geduld und auch eine gewisse Portion Glück.

Geniales Bokeh

Das Bokeh (den unscharfen Bereich) finde ich bei diesem Objektiv einfach nur genial! Da können günstige Motive einfach nicht mithalten. Während günstige Objektive eher grobe „Blöcke“ (laienhaft ausgedrückt) in den Hintergrund zaubern, ist das bei diesem Makro-Objektiv nicht der Fall.

Blende - kleine Blendenzahl, große Blendenöffnung
Blende – kleine Blendenzahl, große Blendenöffnung

Der unscharfe Bereich besitzt einen sehr weichen Verlauf. Das liegt daran, weil dieses Objektiv 9 Blenden-Lamellen besitzt. Und je mehr Lamellen so eine Blende besitzt, desto kreisrunder wird die Blendenöffnung. Du kannst das im Bild oben mit nur 6 Lamellen sehr gut erkennen.

Geniale Makros – Beispielbilder

Am Ende zeige ich dir noch ein paar Bilder, die ich in den ersten Monaten geschossen habe. Ein oder mehrere Bilder sagen mehr als 1000 Worte.

Schmetterling - Face to Face -  Nahaufnahme mit Makro-Objektiv Canon EF 100mm
Gelbwürfeliger Dickkopffalter im Portrait
Canon EF 100mm Marco F/2.8 - geniale Schärfentiefe und Bokeh: Duschen wäre gefragt - Biene mit Pollen
Diese Biene sollte sich dann wohl duschen!
Canon EF 100mm Marco F/2.8 - geniale Schärfentiefe und Bokeh: Biene im Flug
Nicht ganz so nah dran – Biene im Flug
Canon EF 100mm Marco F/2.8 - schau mir in die Augen, Kleine!
Laufspinne – schau mich nicht so an!

Ja, es war schon wirklich teuer im Vergleich zu den vielen anderen Objektiven, die ich mittlerweile mein Eigen nenne. Aber ich habe ungemein viel Freude damit und bereue den Kauf deshalb keinesfalls. Ist schon ein geiles Teil!

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