Zuletzt aktualisiert am 2. Februar 2023 um 18:44
Wer glaubt, dass das Castlecamp 2019 auf der Burg Kaprun in seinem 12. Jahr nicht noch einen drauflegen könnte, der oder die irrt ganz gewaltig!
Eigentlich wollte ich diesmal keinen Artikel darüber schreiben (sorry für dieses eher miese „Vorhaben“), weil mich das während des Events doch immer ziemlich stresst. Um nur ja nichts zu versäumen, mache ich mir zu jeder Session Notizen und versuche auch möglichst gute Fotos zu schießen und schleppe meine Fotoausrüstung mit mir herum. Fotografiere in den Sessions, das Essen, um die Burg herum. Das war durch mein Vorhaben, keinen Artikel schreiben zu wollen, diesmal um einiges entspannter.
So gut wie keine Notizen, nur Smartphone Fotos. Sorry also für die eher miese Bildqualität und die diesmal eher kurzen Session-Zusammenfassungen. Aber was soll ich sagen? Nur wer selber dabei ist, wird am Ende auch alle Details kennen. Am Ende des Artikels zeige ich dir aber einen Weg, wo du trotzdem sehr vieles von dem, was passiert ist, auch nachlesen kannst.
Es war zu cool!
Aber oft kommt es anders, als man denkt. Nach dem Castlecamp will ich nun unbedingt etwas schreiben, denn es wäre zu schade, diesen genialen Event nicht weiter bekannt zu machen!
Denn man will es kaum glauben, selbst nach dem 12. Castlecamp, welches auch immer zum gleichen Zeitpunkt in der ersten Septemberwoche stattfindet, gibt es nach wie vor viele, die scheinbar nicht wissen, dass es das Castlecamp gibt. Oder die völlig überrascht sind, dass dieses an diesem Wochenende stattfindet.
Zum Mitschreiben: das Castlecamp findet jedes Jahr in der Burg Kaprun am ersten September-Wochenende statt. Das Castlecamp 2020 wird demnach vom 4. – 6. September 2020 stattfinden.
Organisatorisches
Basics
Was ein Barcamp ist (das Castlecamp ist ein Barcamp), will ich hier nicht weiter erläutern. Solltest du das nicht wissen, kannst du das in meinem letzten Rückblick zum Castlecamp 2018 nachlesen: Castlecamp 2018 | Die Session-Planung.
Teilnehmer / Teilgeber – erstes Kennenlernen
Wie beim Castlecamp üblich beginnt die Veranstaltung schon am Vorabend zum eigentlichen Event, also am Freitag, mit einem gemeinsamen Essen zum Kennenlernen. Neu in diesem Jahr: sogenannte Mentoren. Diese Leute sind Wiederholungstäter mit viel Erfahrung im Zusammenhang mit Barcamps. Ihre Aufgabe: den Neulingen die Idee eines Barcamps bzw. den Ablauf beim Castlecamp näher zu bringen. Und ihnen so auch die Scheu zum Abhalten einer eigenen Session zu nehmen.
Teilgeber ist übrigens ein Begriff, der darauf hinweisen sollte, dass sich im Rahmen eines Barcamps jeder einbringen sollte, Sessions also keine Vorträge mit „Berieselungsfaktor“ sind. Viel mehr ist jeder gefragt, sich entweder durch Sessions oder eine möglichst aktive Teilnahme selbst einzubringen.
In diesem Jahr sind gefühlt mehr Leute in der Tafern, um gemeinsam zu tafeln. Um lieb gewonnene Stamm-Camper wiederzutreffen und den ein oder die andere der Neulinge zu beschnuppern.
Insidertipp: wer vor hat, früh schlafen zu gehen, sollten einen bärtigen Schneeengel mit Kapperl tunlichst meiden! Ich habe am Freitag diesen Rat nicht befolgt und war bei einer Gruppe von Leuten dabei, die am Samstag zum eigentlichen Beginn des Barcamps ein gewisses Schlafdefizit vorzuweisen hatten. Böse Zungen am Sonntag haben dann gar von dunklen Augenringen gesprochen.
Die Sessions am Samstag
Session-Planung
Nach der obligatorischen Vorstellungsrunde (Name, Organisation und 3 Hashtags) ging es wie immer mit den Session-Vorschlägen weiter. Die Anzahl der vorgeschlagenen Sessions war recht hoch und so war der Samstag dann mit beiden Slots auch schnell durchgeplant.
Blöd: die Dichte der interessanten Themen war so hoch, dass man sich hin- und wieder wirklich sehr gerne zweigeteilt hätte.
SEO: diese Quellen für organischen Traffic nutzen
In der Session zu SEO ging es darum, dass Google nicht die einzige Quelle ist / sein sollte, auf die man sich in Bezug auf die Sichtbarkeit seiner Seiten konzentrieren sollte. Soziale Medien wie Facebook oder Twitter nutzen bereits viele. An alternative Suchmaschinen wie Bing oder sprachspezifische Google-Konkurrenten für andere Länder (z.B. für Tschechien Seznam, wenn das zur Zielgruppe gehört) wird zum Beispiel gerne vergessen.
Michael weist uns auch darauf hin, dass Portale wie Xing und Linked-in durchaus auch Traffic bringen können (durch Links in entsprechenden Beiträgen). YouTube wird immer wichtiger. Foren, die sich auf passende Themen konzentrieren, ebenfalls.
Analytics lügt
Wie falsch Google Analytics mit seinen Kennzahlen oft liegt, darauf werden wir in dieser Session hingewiesen. Neben dem Problem, dass Analytics nur bei einem Seitenwechsel die Verweildauer misst (wenn der Besucher nur eine Seite liest und die Seite dann verlässt hat demnach 0 Sekunden auf der Seite verbracht), kommen auch noch einige andere Probleme hinzu.
So kann ein fehlendes oder falsch implementiertes Cross-Domain Tracking, Tab-Surfer oder auch vom User eingesetzte Opt-Out Tools zur Verfälschung der Werte führen.
Einige dieser Probleme lassen sich durch ein Script lösen, welches man einbinden kann. Dieses kann zum Beispiel ein Signal senden, wenn der Benutzer die Seite verlässt oder bis zu einer bestimmten Stelle im Artikel scrollt.
Fotobearbeitung
Ich habe schon öfter Sessions von Achim besucht, so gesehen war für mich diesmal nicht wirklich viel Neues dabei, was Bildbearbeitung anbelangt. Bis auf ein sehr cooles Feature der von Achim eingesetzten, mit 300€ aber nicht ganz so günstigen, Software namens Capture One: das wirklich geniale Farbtool zum Anpassen / Angleich von Hauttönen. So kann man die Hauttöne mehrerer Personen auf einem Bild extrem einfach und mit wenig Aufwand aneinander anpassen.
Wenn du mit Bildbearbeitung noch wenig zu tun hattest, solltest du in jedem Fall die Gelegenheit eines Vortrages von Achim nutzen, falls sich diese einmal ergeben sollte. Achim erklärt wirklich sehr gut und anschaulich!
Smart Destination – Strategische Herausforderung für Tourismus-Organisationen
Besucherströme lenken – wie mit (zu) vielen Touristen umgehen? Das war der Inhalt dieser Session. Balanced Tourism statt Overtourism war die Kernaussage.
Wie kann man zum Beispiel anhand mobiler Daten erkennen, wo sich Besucher befinden und daraus Daten generieren, um die Besucherströme bewusst zu lenken? Ein Problem ist, dass es verschiedene Datenquellen gibt, die sich nicht so einfach kombinieren lassen. Wie zum Beispiel jene von Buchungsportalen oder den Unterkünften selbst, um nur zwei Datenquellen von vielen zu nennen. Daten des öffentlichen Nahverkehrs fehlen gänzlich. Neben den technischen Herausforderungen (Daten sind uneinheitlich aufgebaut, es fehlen Schnittstellen) spielen auch rechtliche Herausforderungen (Datenschutz) eine maßgebliche Rolle.
Eine interessante Session, die am Ende aber einige Fragen offen gelassen hat.
15 Tipps, mit denen du Pinterest rockst
Neben den 15 Tipps selbst (sorry, kann ich an dieser Stelle nicht alle wiedergeben), ist interessant zu wissen, dass die Halbwertszeit eines Pins bei Pinterest bei 3,5 Monaten liegt, während jene eines Facebook oder Instagram-Posts nur bei 90 Minuten liegt.
Auf meiner Seite erzeugt Pinterest nur ein gewisses „Grundrauschen“, auf Connis Seite macht Pinterest laut ihren eigenen Aussagen mittlerweile 30% als Traffic-Quelle aus.
F**k up Session
Diese Session war wirklich heftig. Nicht, weil dort geflucht wurde bis der Arzt kommt. Ganz und gar nicht.
Konstantin hat uns Details zur Geschichte von Geios erzählt. Vom Aufstieg bis zum bitteren Scheitern. Von einer Lösung, die möglicherweise zu groß gedacht wurde, von Schicksalsschlägen in Zusammenhang mit Investoren. Zu den Auswirkungen auf ihn und auch seine Familie. Heftig!
Die für mich mit Abstand emotionalste Session, die ich je in einem Barcamp erlebt habe!
Samstag Abend
Neben dem obligatorischen Abendessen gab es diesmal etwas ganz besonderes: Castlecamper rocken Die Schneiderei.
Mein Vorhaben, diesen Abend vor Mitternacht in meinem Bett zu landen, war damit schon recht früh zum Scheitern verurteilt. Aber wer will sich so etwas schon entgehen lassen?
Der Sonntag
Die Sessions
Schon wirklich ein Mist, dass dieses Wochenende immer dermaßen rasch voranschreitet! Zu den Sessions am Sonntag kann ich nicht allzu viel sagen. Wieder durchaus interessant, aber irgendwie hat meine Konzentration etwas gelitten und so bin ich zwischen den 2 Session-Slots hin- und her gesprungen und habe auch viel Networking betrieben.
Networking
In Bezug auf das Networking habe ich in diesem Jahr meine Verhaltensweise geändert. Habe ich in den letzten Jahren versucht, mit so vielen Leuten als möglich zu sprechen und viel zu viel davon wieder vergessen, habe ich mich in diesem Jahr ganz bewusst auf einige wenige (neue) Leute konzentriert. Mit dem Ziel, diese auch wirklich besser kennenzulernen und sie so besser in meinem Gehirn zu verspeichern.
Danke an die Gespräche mit all meinen „alten Bekannten“ und lieb gewonnenen Menschen, aber auch an diese unglaublich netten Leute, die ich diesmal näher kennenlernen durfte!
Das Ende
Wie ganz zu Beginn versprochen bekommst du am Ende noch Links zu einer genialen Bericht-Erstattung zum Castlecamp, die dir sehr viele, zusätzliche Infos liefert. Mr. Twitter aka Günter Exel hat an beiden Tagen wieder das blaue Vögelchen gefüttert, was das Zeug hält! Tag 1 | Tag 2
Danke an Rainer und sein gesamtes Team, die Sponsoren und alle Teilnehmer für dieses wieder einmalige Erlebnis!
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