Zuletzt aktualisiert am 26. März 2023 um 8:43
Anfang 2018 habe ich mir vorgenommen eine möglichst nachhaltige Lebensweise einzuschlagen, um damit Nachhaltigkeit immer mehr in meinen Alltag einziehen zu lassen. Mich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Was kann ich tun, um möglichst enkelgerecht zu leben? Also so, dass auch meine Enkel noch ein schönes Leben in einer möglichst intakten Umwelt genießen können?
Jetzt, gut 2 Jahre später, will ich für mich prüfen, wie weit ich gekommen bin. Dieser Artikel wird dir dabei helfen, einen guten Start zu finden. Es ist sehr viel einfacher, als du denkst. Und nein, du musst dazu auch nicht zurück auf den Baum!
Inhalt
Vor dem Start
Grundsätzlich habe ich nahezu bei null begonnen. Ich war aber nie eine Umweltsau und habe weder meinen Kühlschrank, noch meine Autoreifen, im Wald entsorgt. Auch fand ich es nie cool, Fast-Food Sackerl und/oder Becher einfach so beim Autofenster hinauszuwerfen oder generell meinen Müll einfach fallen zu lassen.
Die „ohne Becher“ Taste beim Kaffeeautomat in der Firma habe ich auch benutzt, weil ich die eigene Tasse schon immer dabei hatte. Plastikflaschen habe ich vermieden, so gut es geht, Mineralwasser aus Flaschen früher einmal aber durchaus gern getrunken.
Bewusst der Nachhaltigkeit habe ich mich damals aber nicht verschrieben.
Bewusstseinsbildung
Artikel und Bücher lesen
Und genau das sollte mit dem 1.1.2018 anders werden. Ab sofort habe ich mich bemüht, ganz bewusst auf Nachhaltigkeit zu achten. Also Dinge und Tätigkeiten des alltäglichen Lebens zu hinterfragen. Artikel und Bücher zum Thema Nachhaltigkeit zu lesen.
Drüber reden – wie ticken andere?
Für mich selber war und ist es auch sehr wichtig, mit anderen Menschen über meine Nachhaltigkeitsbestrebungen zu reden. Das hilft mir dabei, immer wieder neue Dinge zu lernen und auch ein Gefühl dafür zu bekommen, inwiefern das Thema auch für andere bereits eine Rolle spielt. Aber auch, um zu sensibilisieren.
So spreche ich auch immer wieder einmal Arbeitskollegen an, denen der Weg zur Küche zu weit ist, um sich eine Kaffeetasse zu holen und diesen dann aus dem Plastik-Becher schlürfen.
Drüber reden – ich nerve meine Frau
Eine Gratwanderung! Unter meinem intensivierten Nachhaltigkeits-Bestreben „leidet“ meine Frau am meisten. Keine Ware, die ich nicht auf deren Verpackung (zu viel Plastik?) prüfe und umdrehe, ob da nicht Palmöl drinnen ist. Aufgeschnittene Wurst in der Plastik-Verpackung, weil Besuch kommt? Der Mann meckert! Dreier-Paprika in Plastik verpackt? Ein entsprechender Hinweis folgt auf dem Fuß.
Apfelsaft in einer Plastikflasche? Ein absolutes No-Go für mich. Nach zahlreichen genervten Blicken (beiderseits) mittlerweile auch für meine Frau.
Aufkleber „Bitte keine Werbung!“ auf den Postkasten? Aktuell wohl nur über die Leiche meiner Frau, sie bräuchte die Prospekte wegen der Angebote. Ich bleibe dran und werde weiter nerven.
Drüber reden – Umweltzeichen
Eine für mich sehr nette Erfolgsstory. Bei einem Firmen-Event gibt es Nachmittagskaffee. Kapselkaffee! Schlimmer geht’s nimmer! Und das in einem Hotel, an dessen Eingang das österreichische Umweltzeichen hängt.
Ich verweigere den Kaffee und spreche die Bedienung drauf an. Sie zeigt Verständnis und bringt mir einen Kaffee aus der Espresso-Maschine. Das geht auch an meinen Arbeitskollegen nicht unbemerkt vorüber. In der nächsten Pause verweigern dann alle den Kaffee in Kapseln. Am nächsten Tag ist die Kapselmaschine außer Betrieb und wir bekommen den Kaffee in einer Kaffeekanne serviert.
Zuhause angekommen verfasse ich einen Tweet in Bezug auf Umweltzeichen und Kapselkaffee. Das Ergebnis ist sehr erfreulich!
Drüber reden hilft. Sei also ruhig mutig!
Drüber schreiben
All meine Erfahrungen und auch Fortschritte teile ich auch über mein Blog mit. In meinen Gesprächen mit anderen ist mir immer wieder aufgefallen, wie wenig sich viele von uns mit Nachhaltigkeit auseinandersetzen.
Oft war und ist die erste Reaktion auch „Jetzt komm‘ mir nicht mit dem Sch**ß!“ weil viele das Wort nicht mehr hören können. Meine gesammelten Gedanken dazu findest du im Artikel Die Welt sollen andere retten!.
Schuld daran sind unter anderem viele Unternehmen, die den Begriff Nachhaltigkeit in ihrer Kommunikation einfach nur verwenden, um ebenfalls am Bullshit-Bingo der sozialen Heuchelei teilnehmen zu können. Um dabei zu sein und den Schein zu wahren, dass ihnen die Umwelt wichtig wäre.
Für mich ist das Wort aus dem Mund eines Autobauers jedenfalls ein Hohn, wenn er seinen neuen, ach so extrem Sprit sparenden, 250 PS / 183 kw fetten SUV ankündigt.
Verzicht auf Plastik
In der Küche
Wenn man erst einmal sensibilisiert ist, kann man mehr und mehr auf Plastik verzichten und auf entsprechende Alternativen umsteigen. So sind wir zum Beispiel von Spülbürsten aus Plastik zum reinigen von Pfannen und Co auf Bürsten aus Holz mit Naturborsten umgestiegen.
Wir verwenden mittlerweile auch Pfannenwender aus Holz anstatt Plastik (z.B. Uulki Pfannenwender Werbung) und so wie früher Kochlöffel aus Holz Werbung.
Das Gleiche gilt für Schneidbretter. Holz statt Plastik! Flaschenbürsten aus Kunststoff? Warum? Auch diese kann man als Holzvariante mit Naturborsten kaufen (wie diese Reinigungsbürste für Flaschen und Vasen Werbung).
All das hat bei uns in der Küche Einzug gefunden und bedeutet absolut keine Verringerung der Lebensqualität. Nachhaltigkeit muss eben nicht mit Einschränkungen verbunden sein, wie leider sehr viele behaupten. Und das Zeug aus Holz kostet auch nicht mehr, und wenn, dann im niedrigen einstelligen € Bereich.
Im Bad
Auch hier ist es nicht schwierig, zumindest zum Teil den Kunststoff zu verbannen. Haar-Shampoo in der Plastikflasche muss ebenso nicht sein, wie Duschgel.
Die Haarseife war am Anfang für mich ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber nach dem Testen drei verschiedener Haarseifen habe ich in der lokalen Apotheke dann eine gefunden, die ganz hervorragend funktioniert. Möglicherweise tun sich Menschen mit längeren Haaren etwas schwerer, eine Haarseife zu verwenden, aber am Ende ist es auch hier Gewöhnungssache. Natürlich ist diese Haarseife nicht in Plastik verpackt. Ja, solche gibt es leider auch.
Und zum Duschen braucht auch kein Mensch Duschgel aus dem Plastik-Behälter. Eine stinknormale Seife oder eine spezielle Duschseife funktionieren ebenfalls völlig problemlos. Wusstest du eigentlich, dass sich in vielen Duschgels auch Mikroplastik befindet?
Man braucht übrigens auch keine Flüssigseife zum Händewaschen. Deren Kunststoff-Behälter wie auch deren Nachfüll-Packs ver(sch)wenden ebenso sinnlos Kunststoff.
Und Taschentücher muss man auch nicht in 10er Häppchen in Plastik verpackt und dann noch einmal in Plastik verpackt im Großpack kaufen. Mittlerweile gibt es auch (wieder) 100 Stück im Karton aus Recyclingpapier. Mit dem Blauen Engel ausgezeichnet (*räusper* – in diesem Fall zu recht vergeben).
Musik und Video
Ich kaufe so gut wie keine CDs und BluRays mehr, sondern kaufe meine Musik als MP3 und steige immer mehr auf Video-Streaming um.
Auch wenn mittlerweile so mancher Artikel auf den hohen Energieaufwand und die damit steigende Umweltbelastung durch Streaming hinweist (siehe Das neue Fliegen: Streaming verursacht immer mehr CO2 | DerStandard.at), so stellt der Kauf von Audio-CDs oder BluRays mehr Umweltbelastung dar. Auf jeden Fall werden durch Streaming Ressourcen (Kunststoff) und auch Müll gespart. Lasse dir also das Hören von Musik durch solche Artikel nicht madig machen!
Ein (leider etwas älterer) Artikel vergleicht Kauf und Streaming recht ausführlich: DVD vs. Streaming – was ist umweltfreundlicher?
Ernährung / Einkaufen
Verzicht auf Fleisch
Ein allererster, sehr kleiner Schritt war, anstatt der aufgeschnittenen Wurst in Plastik verpackt auf Stangensalami umzusteigen. Damit war zumindest schon sinnloser Plastik-Müll verschwunden.
Nach 2-3 weiteren Monaten habe ich Zuhause komplett auf Wurst verzichtet. Hin und wieder (ca. 1x pro Monat) gönne ich mir noch eine Leberkässemmel in der Arbeit. Na, wenn das jetzt die Hardcore-VeganerInnen lesen! „Gönnen“ – wie schäbig von mir!
Mittlerweile – etwa ein Jahr nach dem Gedanken, immer mehr auf Fleisch zu verzichten, kommt merklich weniger Fleisch auf den Tisch. Anstatt wie früher praktisch täglich sind wir Anfang 2020 bei durchschnittlich einmal Mal in der Woche angelangt. Ein zweiter, etwas größerer Schritt ist also getan.
So schwierig war/ist das gar nicht, wie ich anfangs auch geglaubt habe.
Noch beziehen wir unser Fleisch aus dem lokalen Supermarkt, aber das wollen wir ab sofort ändern und einen der Bauernmärkte der näheren Umgebung nutzen.
In Bezug auf Fleischkonsum und den Verzicht auf tierische Produkte war und ist meine Tochter eine große Hilfe und Ansporn. Sie ist seit über 10 Jahren Vegetarierin und seit einigen Jahren ernährt sie sich nur noch vegan.
Vegane Speisen ausprobieren
Wir probieren immer wieder einmal vegane Produkte aus und haben dadurch schon einiges entdeckt, was uns wirklich sehr schmeckt.
Statt Liptauer schmeckt uns zum Beispiel auch so mancher Hummus wirklich sehr gut. Klar, es gibt auch Fehlgriffe! Nach dem ersten Hummus dachte ich auch bei mir, dass man dann gleich Erde essen könnte, so fies hat der geschmeckt. Mittlerweile haben wir aber einen gefunden, der wirklich hervorragend schmeckt.
Kaffee
Meinen Kaffee bereite ich nicht mehr im Vollautomaten zu, sondern in einem Empot. Eine speziell geformte Kanne, mit deren Hilfe man den Kaffee ganz ohne Filter aufbrühen kann. Und in Zukunft will ich auch nur noch Kaffee mit dem Fairtrade Siegel kaufen. Den Kaffeebauern zuliebe.
Wenn unser alter Kaffee-Vollautomat den Geist aufgibt (meine Frau nutzt ihn noch), dann werden wir uns keinen neuen mehr anschaffen. Das haben wir schon so fixiert (siehe oben – Frau nerven und so).
Keine Einweg-Sackerl mehr
Für meine deutschen Leser – Tüten!
Früher habe ich oft gedankenlos Einwegsackerl verwendet, vor allem beim Einkauf meines Essens während der Arbeit. Inzwischen habe ich mehrere Mehrweg-Sackerl, die ich mittlerweile auch immer weniger oft vergesse.
Mobilität
Der Weg zur Arbeit
Mit ca. 20 km (Fahrradstrecke) in einer Richtung ist mein Weg zur Arbeit durchaus auch mit dem Fahrrad bewältigbar. Seit ich ein E-Bike habe, fällt es mir noch sehr viel leichter, immer öfter auf das Auto zu verzichten und stattdessen mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren.
Ist doch super, wenn man schon am frühen Morgen etwas Sport betreibt und so sportlich in den Tag startet! Am Abend nach der Arbeit ist es wohl nicht immer nur lustig, aber meine ersten Fahrten konnte ich auch auf dem Nachhause-Weg sehr genießen.
Noch habe ich da viel Luft nach oben, weil ich noch zu sehr Weichei bin. Regen? Zu kalt? Das E-Bike bleibt im Keller. Vielleicht kann ich mich da noch etwas öfter zum Umstieg / Aufstieg aufs Rad motivieren.
Kurze Wege ohne Auto
Ich wohne auf dem Land in einem „Kuhdorf“ mit entsprechend schlechter Anbindung an die Öffis. Und so bin ich bisher sehr oft auch für kurze Wege mit 5-10 km ins Auto gestiegen. Zum Beispiel um zur Post zu fahren oder um die ein oder andere Kleinigkeit einzukaufen.
Diese kurzen Wege lege ich nun zunehmend mit dem Fahrrad zurück. Denn seit ich mir Packtaschen für meine E-Bike Tour durch Österreichs Landeshauptstädte zugelegt habe, ist es kein Problem, mittelgroße Pakete oder anderes auf das Rad zu packen.
Mehr Nachhaltigkeit im Garten
Hochbeet anlegen
Eigentlich haben wir seit 3 Jahren im Garten ein Hochbeet stehen. Genutzt und gepflegt haben wir (oder besser meine Frau) es aber nur in den ersten 2 Jahren. Letztes Jahr ist es aus privaten Gründen mit viel Stress komplett brach gelegen.
Das will ich ab 2020 ändern. Ich übernehme die Verantwortung für das Hochbeet und werde es auch entsprechend hegen und pflegen.
Wildblumenwiese anlegen
Unsere Insekten, Bienen und Schmetterlinge sind massiv bedroht – siehe auch meinen Artikel Massives Insektensterben bedroht unsere Zukunft. Und so habe ich beschlossen, einen Teil meiner Grünfläche ab 2020 in eine Wildblumenwiese umzuwandeln.
Den entsprechenden Samen habe ich mir schon zugelegt, März bis Mai kommt es dann je nach Schneelage zur Aussaat. Da bin ich auch schon sehr gespannt darauf! Kann ich damit wirklich merklich Schmetterlinge und Bienen anlocken? Ich werde versuchen, das in Bildern zu dokumentieren!
Vogelhäuschen und Nistkasten
Vögel finden im Winter wenig Futter und so hilft so ein Vogelhäuschen ungemein.
Seit 2020 steht nun endlich auch wieder ein Vogelhäuschen im Garten. Und ein Nistkasten hängt ebenso am Baum, um den Nachwuchs zu fördern. Wäre schön, wenn dieses Angebot von den gefiederten Freunden dann auch ausgiebig genutzt würde.
Urlaub
CO2 Kompensation
Wenn ich für meinen Urlaub das Auto nutze, zahle ich seit 2018 CO2 Kompensation. Damals wurde ich durch das Buch FAIRreisen zum ersten Mal darauf aufmerksam, und seitdem zahle ich auch. Erstmalig für meinen Urlaub nach Norwegen für die Fährüberfahrten und die zurückgelegten Kilometer im Auto. Nähere Infos dazu findest du in meinem Artikel Freiwillige CO2 Kompensation – was ist das?
Zug, Öffis, eBike & zu Fuß
Noch besser ist es natürlich, den Urlaub von Haus aus so nachhaltig als möglich zu gestalten, also auf das Flugzeug und das Auto zu verzichten. 2019 war das eine Weitwanderung von Salzburg nach Innsbruck, 2020 wird das eine E-Bike Tour durch Österreichs Landeshauptstädte.
Was 2021 passiert, ist noch offen. Möglicherweise wieder eine Weitwanderung oder es geht mit dem Zug nach Norwegen.
Sonstiges
Bestellung im Online Handel
Weil ich in diesem Artikel auch einige Links zu Amazon gesetzt habe: Der Online-Handel wird teilweise oft zurecht verteufelt, vor allem auch in Bezug auf seine Mitarbeiter.
In Bezug auf den Versand und das damit ausgestoßene CO2 habe ich recherchiert und dabei folgendes herausgefunden: Es kommt darauf an! Wenn ich in der Nähe ein Geschäft habe, welches ich zu Fuß, dem Fahrrad oder den Öffis erreiche, ist das sicher die bessere Option, als mir ein Paket schicken zu lassen. Sobald ich aber ins eigene Auto steige / steigen muss, weil ich auf dem Land ohne vernünftigen Anschluss lebe, steigt rein aus Sicht der Umwelt der Online-Versand schon nach wenigen Kilometern besser aus.
Wichtig zu beachten:
- Keine Retouren!
- Nur Standard-Versand wählen
Bei Express-Versand fahren Lieferanten auch schon mit nicht vollem Lieferwagen los. - Keine Waren bestellen, die regional bezogen werden können.
Den lokalen Handel / das lokale Geschäft zu unterstützten, kann für viele ein weiterer Grund sein, den Online-Handel generell zu meiden. Rein in Bezug auf Nachhaltigkeit muss das aber nicht immer die beste Option sein.
Ich für mich habe beschlossen, in Zukunft bewusster darauf zu achten, ob es für bei Amazon bestellte Waren in Bezug auf Nachhaltigkeit eine bessere Option gibt, also ob ich nicht lieber regional einkaufen sollte.
Was ich schon immer getan habe oder schon sehr lange tue
Manche Dinge habe ich schon immer getan, die man in den Bereich Nachhaltigkeit einordnen kann. Hier eine Liste, die dir evtl. die ein oder andere Anregung geben könnte.
- Duschen statt Baden
- Stopptaste im Klo betätigen
- Keine Getränke aus der Dose
- Keine Getränke aus der Plastik-Flasche
- Wassersparer bei allen Wasserhähnen
- Wassersparender Duschkopf
- Kleidung möglichst lang tragen
- Müll möglichst sauber trennen
- Komposter im Garten
Mein persönlicher Tipp
Lass‘ dich von anderen nicht dumm anmachen, weil du in ihren Augen noch viel zu wenig tust! Wichtig ist, dass du für dich entschieden hast, in allen möglichen Lebensbereichen mehr und mehr auf Nachhaltigkeit zu achten. Das Tempo und worauf du alles verzichten willst, bestimmst alleine du.
Ich kann an dieser Stelle natürlich nur für mich sprechen, aber seit ich mich intensiver und ganz bewusst mit dem Thema auseinandersetze, fallen mir immer mehr Dinge auf, die ich noch verbessern kann. Sehr vieles davon bedeutet nicht einmal Verzicht. Pfannenwender aus Holz, um nur ein Beispiel zu nennen.
Anderes bedeutet auch Verzicht, aber ohne diesen wird es nicht gehen. Doch so mancher Verzicht öffnet auch neue Türen. So hätten wir die Weitwanderung nach Innsbruck sonst wohl nie unternommen, und das war am Ende wirklich genial!
Oder es verbessert sogar deine Gesundheit, wie zum Beispiel mehr mit dem Fahrrad zu fahren, als mit dem Auto.
Buchtipp
Nachhaltig leben für Einsteiger von Christoph Schulz habe ich in meinem Blog schon einmal rezensiert und an dieser Stelle will ich dir dieses Buch noch einmal ans Herz legen. Es ist angenehm geschrieben, ohne erhobenen Zeigefinger. Und es liefert dir sehr viele Ideen, wie du deinen Alltag nachhaltiger gestalten kannst.
Letzte Aktualisierung 2024-11-23 / Affiliate Links / Bilder Amazon Product Advertising API
Hallo Horst, toll wie du das umsetzt. Eine kleine Erwähnung, Wasser sparen ist in unseren Breitengraden nicht wirklich notwendig. Wir haben mehr als genug davon und sparen kann durchaus auch kontraproduktiv sein, weil dadurch die Leitungen zu wenig benützt werden und Keime sich verbreiten können, wenn die Durchfliessgeschwindigkeit nicht erreicht wird. Das ist ein ziemlich spannendes Thema. Liebe Grüße, Claudia
Servus Claudia!
Danke für deine Rückmeldung – insbesondere die Anmerkung zum Wasser!
Ja, es ist auch beim Wassersparen wie in so vielen Bereichen: es ist alles nicht ganz so einfach! Ich sehe das aber so: wenn durch mein Wassersparen anderswo Probleme entstehen, dann sollte das auch dort entsprechend behandelt werden. Es kann nicht sein, dass ich eine gewisse Mindestmenge an Wasser verbrauchen sollte, nur damit das Wasserwerk / die Kläranlage keine Probleme bekommen. Im konkreten Fall: sollten auch in Österreich so wie in Deutschland manche Anlagen überdimensioniert worden sein, muss das dort auch entsprechend gelöst werden. Ich als Endverbraucher kann ja nicht wissen, ob die Leitungen / Kläranlagen in meinem Bereich überhaupt überdimensioniert sind und / oder ob mehr Wasser ins System müsste.
Einen recht guten Artikel dazu gibt es vom deutschen Umweltbundesamt (allerdings etwas älter aus dem Jahr 2014): Wassersparen: sinnvoll, ausgereizt oder übertrieben?
Für mich bedeutet das:
– ich werde weiter Wasser sparen
– vor allem bei Warmwasser (auch wegen Energieverbrauch)
Have fun
Horst
Ich finde deine Vorgehensweise sehr gut beschrieben. Trotz der vielen Zeilen leicht zu lesen.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Umsetzung. Und dass heuer bei deiner Radtour alles klappt!
Gruß an euch beide
Karl
Servus Karl!
Vielen Dank! Dass du den doch sehr langen Artikel als gut lesbar empfindest, freut mich!
Danke auch für die Wünsche zur Radtour – da bin ich auch schon sehr gespannt.
Liebe Grüße
Horst
Lieber Horst,
eine wirklich schöne Zusammenfassung deiner Aktivitäten für einen nachhaltigeren Alltag. Die Anregungen geben Mut das Thema weiter zu verfolgen und auch immer wieder anzusprechen. Eines fehlt mir dabei. Und ich weiß es lässt sich nicht so leicht verändern. Für mich gehört auch der Wohnraum dazu. Auch hier gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten. Zum Beispiel hat ein industriell hergestellter Tisch aus Holzwerkstoffen einen 81 mal schlechteren Sustainable Process Index als ein handwerklich gerfertigter Tisch aus Massivholz.
liebe grüße angelika
Servus Angelika!
Danke für deine Rückmeldung!
Ja, du hast natürlich recht: Der Wohnraum ist ungemein wichtig. Durch deine Anmerkung fällt mir ein, dass ich letztes Jahr beim Kauf einer neuen Wohnzimmercouch (die alte war fast 20 Jahre alt) eine eher teure aus Deutschland einem Billig-Produkt aus China ganz bewusst vorgezogen habe. Doppelter Preis. Dafür aber zumindest durch die kürzeren Wege sehr viel nachhaltiger.
Aktuell nervt mich gerade, dass die Reparatur einer Waschmaschine (auch wenn sie schon um die 8-10 Jahre auf dem Buckel hat, weiß ich nicht mehr so genau) auf jeden Fall teurer wäre, als einfach eine neue zu kaufen. Der aktuelle Schaden ist (vermutlich) eine Kleinigkeit. Doch alleine für die „Inspektion“ wird eine Pauschale von 120 € verrechnet, Anfahrtskosten von ca. 80 € kommen auch noch hinzu. Also schon einmal 200 € für fast nichts. Dann kommt hinzu, dass Gorenje (ich nenne hier bewusst die Marke, weil mich das echt nervt) im Falle eines Schadens der Kohlebürsten (billiges Kleinteil) für den Motor immer nur den gesamten Motor austauscht. Einen Grund hat man mir nicht genannt – das wäre in so einem Fall die „normale Vorgehensweise“. Original-Aussage des Reparaturdienstes: „Naja, bei einem Neupreis von 330 € kommt die Reparatur in jedem Fall teurer“.
Was aber deinen Hinweis nicht weniger wichtig macht – danke!
Liebe Grüße
Horst
Auch das Beispiel mit der Couch ist sehr gut. Und ja die nicht vorhandene Reparaturfähigkeit ist wirklich entsetzlich. Meine Bergschuhe konnten nicht mehr neu besohlt werden, weil auf der Zwischensohle nichts mehr hält. Der Schuh an sich war noch gut in Ordnung. Reparaturen würden hervorragend Ressourcen schonen.
Weiter so .. lg angelika
Ja, eben! Dass man seitens vieler Hersteller Reparaturen ganz bewusst unrentabel gestaltet, finde ich wirklich sehr schlimm. Und es ist zu befürchten, dass sich in der Richtung in Zukunft eher wenig ändern wird.
Have fun
Horst