Zuletzt aktualisiert am 12. Februar 2021 um 10:23
Im Rahmen der Artikelreihe zum Fotografieren der Milchstraße habe ich erste Testbilder geschossen.
Wie man weiß, scheint in der Theorie so manches einfach, was sich in der Praxis dann doch schwieriger gestaltet, als angenommen. Und deshalb heißt es für mich: so früh als möglich auch praktische Erfahrungen sammeln. Im Rahmen der Artikelreihe werde ich noch weitere Tests machen, zu denen du mich sehr gerne begleiten kannst.
Inhalt
Erste Testbilder – 31. März, 21:00 bis 21:48
Trotz suboptimaler Bedingungen (4 Tage nach Neumond) wollte ich unbedingt frühzeitig einen allerersten Test mit Aufnahmen des Sternenhimmels starten. Ganz easy vom Balkon aus. Mit dem Wissen, dass das ganz sicher nicht der ideale Ort zur Aufnahme genialer Bilder der Milchstraße ist.
Dabei habe ich mehrere Ziele verfolgt:
- lokalisieren der Milchstraße
- Lichtverschmutzung
- Scharfstellen in der Nacht
- generell Handling der Kamera in der Dunkelheit
- Sternspuren
- Vergleich der Objektive 10-18mm, F5.6 und 16mm F2.0
Lokalisieren der Milchstraße
Vor Kurzem habe ich mir extra eine Drehbare Himmelskarte Werbung (von Oculum) gekauft, weil so mancher Beobachter des Nachthimmels darauf schwört. Eigentlich fast unglaublich, was auf dieser 29 cm großen, runden Scheibe alles Platz findet.
Ich habe mich dabei nur auf die Milchstraße konzentriert. Dumm nur, dass sie von meiner Position mit freiem Auge um diese Jahreszeit am Abend so gut wir gar nicht zu sehen ist. Das habe ich so in meinem 2. Teil der Artikelserie auch beschrieben. Im Frühling ist die Milchstraße nur am frühen Morgen relativ gut zu sehen. Schön, das in der Praxis bestätigt zu sehen!
Und so musste ich mich zwangsweise an anderen Himmelsobjekten orientieren und habe mir mit dieser Karte anfangs doch etwas schwer getan. Das liegt aber daran, dass ich noch große Lücken habe, was den Nachthimmel anbelangt. Learning 1: wichtigste Himmelsobjekte kennenlernen!
Einfacher war es deshalb für mich, mein Smartphone zu schnappen und Stellarium zu starten. Nun war sehr schnell alles klar: der helle Stern am Himmel vor mir ist also doch Sirius! Bei idealen Bedingungen würde man hier einen ganz leichten Schimmer der Milchstraße erkennen können. Dem war aber an diesem Tag nicht so. Ob 48% Luftfeuchtigkeit bei 15 Grad zu viel ist?
Lichtverschmutzung
Es war mir klar, dass hier von meinem bequemen Balkon aus die Lichtverschmutzung einer Katastrophe gleicht. Zumindest die Fassadenbeleuchtung / Beleuchtung eines Werbeschildes ist schon mit freiem Auge als stark zu bezeichnen. Dass aber das 8km entfernte Salzburg so stark leuchtet, hat mich doch ein wenig überrascht.
Weitere Details zum Thema Lichtverschmutzung kannst du im dritten Teil der Serie finden.
Scharfstellen in der Nacht
Ich habe meine ersten Tests mit zwei Objektiven gemacht: einem Canon EF-S 10-18mm 1:4.5-5.6 Werbung und dem Samyang 16mm F2.0 Werbung.
Für das 16 mm Samyang kein Thema – das hat ohnehin keinen Autofokus und auch keinen Bildstabilisator. Hier musste ich also weder von AF auf MF umstellen, noch den Bildstabilisator ausschalten. Für das Canon allerdings schon. Ein aktivierter Bildstabilisator führt bei Langzeitbelichtungen auf einem Stativ eher zu Verschlechterungen der Schärfe.
Der Rest ist für beide gleich: an meiner Canon geht das über den Touchscreen sehr gut. Einfach mit der Lupe auf ein erkennbares, weit entferntes Objekt hineinzoomen und manuell scharfstellen. Sirius hat sich mehr oder weniger aufgedrängt, der war sehr gut erkennbar.
Handling der Kamera in der Dunkelheit
Hier hat sich meine Taschenlampe mit rotem Licht sehr gut gemacht! Das Auge hat wirklich viel weniger Probleme, wenn man rotes Licht verwendet. Nicht die bekannten, gelben, wandernden Kreise, die man am dunklen Himmel eine Weile sieht, nachdem man eine herkömmliche Taschenlampe mit weißem Licht verwendet hat.
Ansonsten kann ich jedem nur ans Herz legen, die eigene Kamera so gut wie möglich kennenzulernen und am besten blind bedienen zu können. Zumindest das Ändern von Einstellungen für Belichtungszeit oder ISO sollte man ohne Taschenlampe hinbekommen.
Der Objektivwechsel ist da schon etwas happiger, da ist man um eine Taschenlampe mit rotem Licht doch recht froh (verhindert „Flecken“ im Sichtbereich).
- Rotes Licht – LED-Taschenlampe in Rot/Grün/Weiß wird häufig für Sternbeobachtung, Jagd mit Nachtsichtbereich oder militärische Operationen verwendet, um Signal zu senden und um Hilfe zu bitten.
- Helligkeit – LED-Leuchtmittel erzeugen eine maximale Lichtleistung von 100 Lumen mit 40 m Leuchtweite. (Batterie nicht im Lieferumfang enthalten).
- Wasserfest – Die rot/grün/weiße Licht-Taschenlampe ist IPX-7 wasserabweisend, was bedeutet, dass sie höchste Wasserbeständigkeit bedeutet, dass sie unter Wasser oder an jedem nassen Ort funktioniert. Hinweis: Nicht Tauchlampe.
Letzte Aktualisierung 2024-11-21 / Affiliate Links / Bilder Amazon Product Advertising API
Sternspuren
Der erste Test, was die Belichtung in der Nacht anbelangt, galt den Sternspuren. Wie in Teil 2 der Artikelserie näher beleuchtet, darf man je nach Brennweite nur eine bestimmte Zeit belichten, ohne Sternspuren zu bekommen.
Da fiel für mich dieser erste Praxis-Test zu wenig eindeutig aus, hier hätte ich mehr Bilder mit längerer Belichtungszeit machen müssen. Das muss ich mir unbedingt noch näher ansehen – ein weiterer Praxis-Artikel zum Thema Sternspuren wird also folgen. Hier ein Bild, bei dem rein rechnerisch keine Sternspuren auftauchen dürften, aber ein Punkt sind die Sterne aus der Nähe betrachtet eben auch nicht mehr.
Vergleich der beiden Objektive
Ich habe mir ja extra ein neues lichtstärkeres Objektiv gekauft, um bessere Bilder des Nachthimmels schießen zu können. Deshalb war ich sehr gespannt, wie viel das wirklich bringt. Ich bin begeistert – aber vergleiche selbst!
Soweit der erste Praxis-Test!
Alle Artikel zum Thema Milchstraße fotografieren
- Die Ausrüstung
- Milchstraße lokalisieren und Belichtung
- Lichtverschmutzung und idealer Aufnahmeort
- Bilder schießen und Nachbearbeitung, das beste aus den Bildern holen
- Nachbearbeitung Leitfaden
Testbilder
Im Rahmen dieser Artikelreihe entstehen auch immer wieder einmal Testbilder. Diese werde ich regelmäßig zeigen und über meine Erkenntnisse dazu schreiben.
- Erste Testbilder und Erkenntnisse
Unter anderem lokalisieren der Milchstraße, Lichtverschmutzung einschätzen, Kamera in der Dunkelheit bedienen, Sternspuren und Test 2er Objektive
Hast du auch schon einmal versucht, den Sternenhimmel festzuhalten? Deine Erfahrungen würden mich sehr interessieren!
Hinterlasse einen Kommentar